Australien 2023
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10.10.2023 Wilpena Pound - GPS   31° 31,5378' S   138° 36,1674' E Karte

Panorama
Wilpena Pound aus dem Orbit

Wilpena Pound: Umgeben von einer Bergkette

Von Arkaroola geht es jetzt in die südlichen Flinders Ranges, zum Wilpena Pound, einer sehr speziellen Gegend. Dort campen wir, machen Lagerfeuer, und sehen allerhand Tiere.

Dann machen wir eine Wanderung in das von Bergen umschlossene Gebiet, bewundern die Gegend von Aussichtspunkten, und lernen etwas über die Geschichte von Wilpena Pound.

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Wechselnde Landschaften
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In Blinman

Von Arkaroola nach Wilpena Pound

So 08.10.2023: Morgens fahren wir von Arkaroola (Nord-Flinders) los Richtung Wilpena Pound (Süd-Flinders), überwiegend nach Südwest. Zunächst ist die Strecke gute Gravel-Road, wir kommen gut voran. Ständig ändert sich die Landschaft, durch die wir fahren; meist hat man die Flinders-Bergkette in Sicht. Nach gut 150 km kommen wir auf Asphalt, direkt vor Blinman, einer winzige Siedlung mit 43 Einwohnern, mitten im Nirgendwo.

Blinman ist wirklich ein winziges Kaff. Hier wurde früher einmal Kupfer abgebaut, jetzt gibt es nur noch eine Bäckerei mit Café, ein "Hotel", und Andenkenshops für die Durchreisenden. Hier machen wir einen Stopp, denn wir hatten von anderen Reisenden gehört, dass es dort in der Bäckerei frisches Roggenbrot gäbe, und das nehmen wir gerne mit. Es war tatsächlich ein — für Australische Verhältnisse — ordentliches Brot.

Wir trinken noch einen Kaffee und fahren weiter, ab hier ist die Strecke bis Wilpena asphaltiert. Dann halten wir wieder: Ein Emu steht auf der Straße und verzieht sich gemächlich ins Gelände. Wie schon in Arkaroola sehen wir hier oft Emus. Scheinen hier gut zu gedeihen, manchmal werden sie aber auch von Autos überfahren, und es gibt sie auch im Restaurant, aber das waren wohl keine wildlebenden...

Nach insgesamt 4:40 Stunden und 215 km erreichen wir die Bergkette des Wilpena Pound, und bekommen im Wilpena Pound Resort eine Campsite zugewiesen, wo wir unser Zelt aufbauen.

Am Wilpena Pound

Wilpena Pound (oder Ikara in der lokalen Aboriginal-Sprache) ist ein "Pound", das ist ein altes britisches Wort für ein "Gehege" (für Vieh), aber es ist tatsächlich mehr eine ringförmige Bergkette, die ein Gebiet von etwa 20 km Durchmesser umschließt, mit einem einzigen Zugang im Nordwest, der für Autos (früher für Pferde) passierbar ist. Früher dachte man, Wilpena Pound sei eine alte Vulkan-Caldera, aber heute weiß man, es ist rein durch Geologie (Verwerfungen, Absenkungen, Erosion) entstanden.

Mo 09.10.2023: Eigentlich ist unser Campplatz ganz schön, mit vielen Bäumen, Feuerstelle, fast wie ein Buschcamp, aber mit Stromanschluss. Die Amenities (Klos, Duschen, etc.) sind modern angelegt, aber schlecht gewartet, und ziemlich weit weg. Die Wege dorthin sind mit Drähten eingezäunt, damit niemand durch die Büsche läuft. Das haben auch die Kängurus gerne — am Nachmittag sehen wir dort, kurz vor den Waschräumen, eines in der Sonne dösen. Nein, es sind natürlich zwei, wie man an dem prallen Beutel sieht. Das Joey ist schon recht groß und wird den Beutel wohl bald für immer verlassen.

Auch viele andere Tiere haben wir gesehen, sogar einen Ameisenigel (Echidna) hat Andrea nachts beim Weg zur Toilette getroffen. Und viele Vögel natürlich, mehr als wir hier zeigen können, aber eine Liste der Beobachtungen im Wilpena Pound findet sich hier.

Also ganz schön hier im Camp. Abends leisten wir uns dann ein Lagerfeuer in der Feuerstelle an unserem Platz, mit Holz, das wir noch auf dem Oodnadatta-Track gesammelt haben. Wird dies unser letztes Lagerfeuer auf der Tour sein? Im Süden sind Lagerfeuer meist nicht erlaubt, und auch Holz findet man auf dem kultivierten Land neben den Straßen nicht im Überfluss...

Im Wilpena Pound

Panorama
Panorama der Berge um das Wilpena Pound

Di 10.10.2023: Wir machen eine Wanderung in das Wilpena Pound. Das Wilpena Pound Resort, in dem auch unser Camp steht, ist ja außerhalb des "Pounds", aber in der Nähe hat sich der Wilpena Creek durch die Bergkette gegraben, und dort entlang führt ein Wanderweg, über den man in das Innere des "Pounds" kommt. Er ist gut beschildert mit allerhand Info-Tafeln, und so erfährt man auch einiges über Flora, Fauna, und die Geschichte der Aboriginals und der frühen Siedler hier.

Es geht durch eine wilde Baumlandschaft, dann kommt man zum Fluss, der tatsächlich noch etwas Wasser führt. Es gibt ein Wasserloch, einen kleinen See (mit Enten), und auf den Schildern erfährt man etwas aus dem Leben von Jessie Hill, die mit ihrer Familie hier im ausgehenden 19. Jahrhundert gesiedelt hat. Ihr Heim, "Hills Homestead" ist bis heute erhalten. Es war ein hartes Leben.

Von dort machen wir uns an den steilen Anstieg zu den Wangara-Lookouts, zwei Aussichtspunkte, von denen man das Innere des Pounds und die umgebenden Bergketten überblicken kann. Von dort stammt auch das Panorama-Bild weiter oben. Die Aussicht ist fantastisch, man sieht die Bergketten (geologisch sind es tatsächlich zwei) rundherum, das Flussbett unten, und die recht diverse Vegetation dazwischen. Und viel "Wildlife" sieht man auch, vor allem Vügel.

Bilder von der Wanderung:

Morgen wollen wir abreisen und versuchen, Port Augusta zu erreichen. Da waren wir ja bei der Hinfahrt schon, unser erstes Camp auf dieser Tour. Wir brauchen unbedingt etwas "Stadt", wollen "richtig" einkaufen, und uns etwas erholen. Dann können wir weitere Ziele planen...

Andreas Kommentar: War schon nett am Wilpena Pound, wenn auch der Campground total überteuert ist und die Angestellten nicht sonderlich freundlich waren. Das hatten wir schon viel angenehmer. Aber es ist halt die Attraktion hier, nicht weit von Adelaide und auf Asphalt zu erreichen, also können die sich das wohl leisten.

Aber die Wanderung in den Wilpena Pound und hoch auf die Lookouts war toll, und deshalb waren wir ja hier. Man kann im Park eigentlich noch viel mehr unternehmen, aber viele Wanderungen sind sehr lang oder nur für erfahrene ausdauernde Wanderer, zu denen wir sicherlich nicht zählen.

Das Wildlife am Campground war auch toll; schade, dass ich von dem Echidna kein Foto hinbekommen habe. Als ich die Kamera geholt hatte, dann noch in der Eile Rics Kamera, mit der ich mich nicht auskenne, hatte sich das Tierchen schon ins hohe Gras verzogen.


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