Australien 2023
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04.09.2023 Purnululu Nationalpark - GPS   17° 23,2116' S   128° 19,8616' E Karte

Panorama
Bungle Bungle Range

Purnululu Nationalpark (Bungle Bungle)

Die 53 km lange Piste vom Great Northern Highway zum Nationalpark war wirklich die heftigste, die wir bislang gefahren sind. Tiefe Corrugation, spitze Quarzsteine, tiefe Auswaschungen, Buckel und River-Crossings mit sehr steilen Ufern. Am Vistor-Center haben wir unseren Campground für 5 Tage gebucht, ein Eis gegessen und sind dann die ca. 8 km zum Campground gefahren. Schattige Plätze gab es wenig, aber wir haben unser Plätzchen gefunden, aufgebaut und morgen ist erst mal relaxen angesagt. Dann werden wir in den nächsten Tagen die Sehenswürdigkeiten erkunden und hoffentlich wieder tolle Fotos mitbringen.

Die an Bienenkörbe erinnernden Kuppeln (Domes) sind vor 360 Millionen Jahren durch Ablagerungen entstanden. Die dunklen Streifen waren feuchtere Schichten, an denen sich Cyano-Bakterien angesiedelt haben, die roten Streifen sind oxydiertes eisenhaltiges Konglomerat, was zu schnell getrocknet ist, als dass sich Cyano-Bakterien dort ansiedeln konnten. Die spezielle Form entstand vor ca. 20 Millionen Jahren durch Erosion.

30.08.2023 Bungle Bungle Track

Hier ein paar Bilder vom Track. Ich weiß, ich soll nicht so viele Straßen zeigen, aber die hier war schon "sehenswert".

31.08.2023 Kurrajong Campground

In den Bungles gibt es zwei Campgrounds, Kurrajong im nördlichen Teil und Walardi im südlichen Teil. Walardi muß man online buchen, Kurrajong kann man auch am Visitor Center buchen, und so sind wir dort gelandet. Schattige Plätze gibt es wenig, die Bäume sind alle niedrig, aber mit Vorzelt geht es draußen. Nur im Zelt wird es unerträglich heiß.

Heute haben wir nicht viel unternommen, aber wir sind abends zum Kungkalanyi Lookout gefahren, wo man wunderschön die Sonne untergehen sieht. Dabei wird die Bungle Bungle Range rot angestrahlt und etwas später geht der Vollmond auf. Diesmal ein "Super Blue Moon". "Super", da der Mond gerade nahe der Erde ist und "Blue" nennt man den zweiten Vollmond eines Monats. Da es nach Mondaufgang eh dunkel war, sind wir noch eine Weile sitzen geblieben nachdem alle Besucher fort waren, und haben die Stille und die Szenerie genossen. Die Rückfahrt im Dunkeln hat Ric dann auch gut gemeistert. Auf dem Weg hoppelte dann noch ein kleines Wallaby vorbei, aber wir waren eh sehr langsam, so dass nix passiert ist.

01.09.2023 Echidna Chasm

Der erste Ausflug ging zur Echidna Chasm, eine schmale Schlucht, die je nach Sonnenstand interessante Lichteffekte zeigt. Der Parkplatz ist ca. 15 km vom Campground entfernt und die Piste war mäßig schlecht. Vom Parkplatz geht ein kurzer Walk durch ein Flussbett und vorbei an ein paar Palmen zur Schlucht. Dann wird es steil und eng, bis man zu einer Art Dom kommt, fast wie eine Halle. Von dort kann man noch weiter in die Schlucht, aber man muss über dicke Steine klettern. 2006 gab es über den höchsten Stein noch eine Leiter und an der anderen Seite wieder runter, aber jetzt gab es nur noch die Halterungen. Man will die Leute wohl entmutigen, die Schlucht weiter als bis zum „Point of Interest“ zu erkunden. Mittags kommt die Sonne in die Schlucht und es sollte ein Leuchten geben, worauf die ganze Meute im Dom sitzend gewartet hat. Schnell noch ein paar Fotos geknipst und alles war wieder leer.

Wir haben dort ein deutsches Pärchen, Uwe und Silke, getroffen die hier mit ihrem eigenen Offroad-Camper (aus Deutschland) unterwegs sind. Beide sehr gute Fotografen, die Fotos die ich gesehen hab, einfach nur WOW! Wir wünschen Euch noch weiterhin gute Fahrt und werden Euren Blog verfolgen.

02.09.2023 Cathedral Gorge

Am nächsten Tag ging es zum Parkplatz am Piccaninny Creek, von wo der Walk zur Cathedral Gorge losgeht. Diese Strecke, ca. 34 km vom Campground, war mal wieder furchtbar schlecht. Aber wir sind angekommen, sind über offenes Grasland und Flussbett zur Gorge gewandert und haben dort die Stille und Kühle genossen. Besonders, wenn mal kaum Leute dort waren, und die mal nicht gebabbelt haben, war es echt still, fast meditativ. Zurück an Parkplatz noch ein Selfie gemacht als neues Autorenbild für die Webseite und zum Campground zurückgeruckelt.

03.09.2023 Stonehenge, Bloodwoods und Abbauen vorbereiten

Heute wollen wir das Abbauen vorbereiten, damit wir morgen früh loskommen. Deshalb haben wir nur einen kurzen Ausflug zu einem kleinen Rundwalk (Stonehenge) und einem Aussichtspunkt (Bloodwoods) gemacht. 1907 hat der Besitzer dieser Gegend sein Land „Stonehenge“ genannt, später wechselte die Besitzung mehrfach den Besitzer und wurde unter anderem Bungle Bungle genannt. Der kleine Rundweg erklärt über Schautafeln ein bisschen was über die Nutzung der hiesigen Baumarten durch die Aborigines.

„Bloodwood“ ist ein Parkplatz mit Aussichtspunkt und Startpunkt von längeren, teils mehrtägigen Trails. Wir sind nur auf den kleinen Hügel gelaufen und haben uns die Gegend angeschaut.

Zurück im Camp haben wir, als die Sonne tief genug war, das Vorzelt abgebaut, und nach dem Abendessen schon mal die „Küche“ wieder eingeräumt und die Kisten verstaut. Das spart dann morgens beim Zeltabbau jede Menge Zeit.

04.09.2023 Abfahrt

Wir sind zeitig um 8:45 Uhr losgekommen. Direkt nach der Ausfahrt haben wir einen Dingo gesehen, der sich auch noch eine ganze Weile am Straßenrand aufgehalten hat. Ric hat gestoppt und Andrea mit der GoPro gefilmt. Denkste! Dummerweise hab ich nicht den richtigen Knopf gedrückt, so dass die Kamera nix aufgenommen hat. So was Blödes! Deshalb leider kein Foto.

Eindrücke von den Bungle Bungles

Rics Kommentar: Ja, die Strecke nach Bungle Bungle ist schon eine Herausforderung. Jede Menge "Unterhaltung", ständig neue Hindernisse. Aber ich fand die Strecke nicht so schlimm, wie andere zuvor, z.B. die zur Matthew Gorge. Die Crossings waren steils steinig, teils schlammig, aber alle nicht sehr tief — kein Problem für unser bewährtes Gespann. Allerdings ist die Strecke auch ziemlich lang.

Das Camp in Kurrajong war eigentlich gut. Es gab schon etwas Schatten durch die vielen Bäume ringsum, aber tagsüber wurde es echt heiß — nachts dagegen eher kalt, man sitzt dann schon mit Jacke draußen, und ich habe mir nachts sogar Socken angezogen. Trotzdem war die Natur dort schön, viele Vögel, allerdings auch die nervigen Krähen. Und noch nie habe ich die Grillen so laut erlebt, die rings um unser Zelt in den Büschen saßen. Und der Dingo war auch toll. Gar nicht so scheu, eher neugierig, schaute er uns an. Wahrscheinlich haben sie die Camper als Quelle von Nahrungsabfällen schätzen gelernt, oder wegen der Hüte und Schuhe, für die sie angeblich ein Faible haben...

Echidna Chasm war nicht schlecht. Nur waren nach einiger Zeit eine Menge Leute in der "Halle", um das berühmte Glühen zu sehen. Dabei haben wir die Bilder mit dem "glühenden" Spalt gemacht, bevor die "Meute" erschienen ist. Der Weg zu dieser Schlucht war aber auch toll, die Eindrücke von den Kliffs, Domen, und sonstigen Formationen, die man da passiert, sind schier überwältigend.

Die andere Sehenswürdigkeit, die man vom Boden aus besichtigen kann, ist Cathedral Gorge. Auch da waren einige Leute da, aber es ging. Manchmal war die "Halle" fast leer, manchmal waren die Leute erstaunlich ruhig, so dass man die hallige Stille wahrnimmt, wirklich wie in einer riesigen Kathedrale — OK, es gibt Ausnahmen, einige (wenige) Leute scheinen ständig lautstark plappern zu müssen...

Auch die anderen Lookouts waren toll, dazu hatten wir 2006 keine Zeit. Den Abend am Kungkalanyi Lookout fand ich am besten, besonders als nach Sonnenuntergang und Vollmond-Aufgang dann alle Leute, die dort waren, alles eingepackt haben, und verschwanden. Wir blieben sitzen auf unseren mitgebrachten Stühlen, und die Stimmung war unbeschreiblich, ganz allein mitten in der Wildnis bei Vollmond — toll. Die Rückfahrt im Dunkeln war nicht so schwierig, außer dass man bei Scheinwerferlicht erst die Korrugation richtig sieht (siehe Bild oben), über die unser Auto so lässig fährt...

Nun, jetzt ist genug, wir brauchen frisches Obst und Gemüse, und eine Dusche käme auch echt gut. Wenn wir die Rückfahrt zum Asphalt gut schaffen (wovon ich ausgehe), ist dann erstmal wieder Stadt angesagt :-).


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