Australien 2023
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09.09.2023 Zurück nach Osten - GPS   15° 37,002' S   131° 07,721' E Karte

Panorama
Im Keep River NP

Zurück zum Stuart Highway

In Bungle Bungle brechen wir unser Camp ab und fahren den Offroad-Track zurück zum Great Nothern Highway. Dort pumpen wir die Reifen wieder auf und fahren auf Asphalt weiter nach Osten. Wir erreichen Kununurra, wo wir uns 3 Tage "erholen", und noch einen Tagesausflug zum Keep River National Park machen.

Dann verlassen wir Kununurra, fahren auf dem Victoria Highway die lange Strecke Richtung Katherine, und campieren wieder im Victoria River Roadhouse. Am nächsten Tag erreichen wir dann Katherine, und damit den Stuart Highway. In Katherine machen wir aber diesmal nur einen Tankstopp, und fahren auf dem Stuart weiter nach Süden. Wir wollen Bitter Springs erreichen, und dort in den warmen Quellen schwimmen, die wir auf der Hinfahrt ausgelassen haben.

Bungle Bungle Offroad-Track

Mo 04.09.2023: Nach dem Abbau des Camps fahren wir los, den Offroad-Track von Bungle Bungle kennen wir ja schon vor der Hinfahrt. Da ging alles gut, aber hoffentlich bleibt das so... Trotz der Widrigkeiten ist die Landschaft eigentlich sehr schön. Andrea macht ein paar Aufnahmen mit der Video-Kamera; ein paar Schnappschüsse davon sieht man links. Als Fahrer kriegt man ja kaum etwas mit von der schönen Gegend, immer den Blick auf das nächste Hindernis gerichtet, den besten (am wenigsten schlechten) Weg hindurch abschätzend...

Ja, es sind schon wieder Bilder von "Straßen", auch wenn man diese Tracks kaum so nennen kann. Trotzdem ist die Landschaft wirklich beeindruckend — und dass man mit dem Auto hier hindurchfahren kann, beeindruckt mich noch mehr 😮

Also diese 57 km können schon ganz schön lang und anstrengend werden. Und es geht nicht wirklich schneller als bei der Hinfahrt, auch wenn man die Strecke ja schon gefahren ist. Nach 2 Stunden und 45 Minuten erreichen wir den Übergang zum Asphalt. Zum Glück ist alles gut gegangen — Auto, Trailer und alle 6 Reifen sind OK. Jetzt heißt es: Kompressor, Schlauch und Druckmesser "ausgraben", den Kompressor an die Batterie kabeln, und die Reifen wieder aufpumpen. Dann geht es wieder auf den Asphalt...

Auf dem Great Northern Highway nach Kununurra

Ja, jetzt ist es wieder eine Straße, und aus "anstrengend" wird "langweilig". Der Tempomat fährt das Auto mit 90 km/h nach Osten, und langsam tauchen auch die ersten Ausläufer der Cockburn Range auf, die wir schon von Kununurra kennen. Sorry für die dreckige Windschutzscheibe, aber in den Bungles ist so einiges dreckig geworden...

Gut 80 km nach dem Übergang auf Asphalt stoppen wir, denn hier gibt es den ersten "Dump Point", einen Rastplatz, auf dem man auch Müll loswerden kann. Das ist im gesamten Purnululu NP nicht möglich, man soll gefälligst allen Müll sammeln und wieder mit zurück nehmen, wo immer man auch herkommt. Aber in 5 Tagen Campen in den Bungles sammelt sich so einiges an. Und die australischen Produkte produzieren wirklich viel Müll, besonders Flaschen und Getränkedosen — Recycling, wie wir es von Deutschland kennen, gibt es hier nicht.

Nach etwa 3 Stunden und 250 km nach dem Übergang auf Asphalt erreichen wir wieder den Victoria Highway, fahren jetzt nach Süden die paar Kilometer bis nach Kununurra. Damit haben wir den Weg von unserer Hinfahrt gekreuzt, haben das Kimberley umrundet. Der Weg auf dem Asphalt südlich um das Kimberley herum war lang und anstrengend, aber die Bungles waren es wert — es war schön dort zu campen, wir haben einiges gesehen und auch viele Eindrücke mitgenommen.

Campen in Kununurra

Wir beschließen, in Kununarra wieder auf den Hidden Valley Caravanpark zu gehen, wo es uns gut gefallen hat. Es ist jetzt nicht mehr viel los hier, und wir bekommen eine schöne Site, diesmal ganz ohne Probleme.

Tatsächlich gibt es auf diesem Platz reichlich Schatten, denn die Site ist umstanden von Mango-Bäumen. Die Mangos sind üppig, aber noch nicht ganz reif. So können wir diesmal das Zelt im (Halb-)Schatten aufbauen. Das Zelt direkt unter den großen Mango-Früchten sieht nett aus, und die Vögel lieben diese Bäume auch.

Wildlife auf dem Campingplatz

Di 05.09.2023: Jetzt können wir endlich ausschlafen, einkaufen, Wäsche waschen — was man so tut, wenn man in einer Stadt ist. Aber hier bei den Mango-Bäumen kommen den ganzen Tag auch erstaunliche Tiere vorbei.

Vögel sind natürlich die häufigsten Besucher. Die Vögel auf den Bildern links haben wir alle auch früher schon gesehen, aber hier sitzen wir bequem in unserem Camp, und die Vögel kommen zu uns!

So bekommen wir manchmal Gelegenheit für etwas bessere Bilder. Die Tauben balzen die ganze Zeit, wenn auch die Damen wenig interessiert scheinen. Der blaugesichtige Honigfresser zeigt sein Gesicht, der männliche Laubenvogel (Bowerbird) sogar seine pinkfarbene Kopfhaube, und der Ibis seine Regebogenfarben...

Eines Abends kommen wir spät bei Dämmerung zum Camp zurück, und finden zwei Kängurus vor unserem Zelt sitzen, offenbar ein Weibchen und sein Junges. Bis die Kamera bereit ist, sind sie schon weggehoppelt, durch die nächste Reihe, danach kommt der Busch. Aber in den nächsten Tagen sehen wir die Zwei noch häufiger durch den Park hüpfen, meist in der Dämmerung. Einmal reicht es sogar für ein Foto des Jungtiers, während die Mutter sich schon davongemacht hatte. Scheint ein Rotes Riesenkänguru zu sein, das haut hin: Die Weibchen sind wesentlich kleiner als die Männchen (nur gut einen Meter groß, 30 kg schwer), und das auf dem Bild ist ja ein Jungtier.

Ausflug zum Keep River Nationalpark

Bild
Unser Weg zum Keep River NP

Mi 06.09.2023: Heute wollen wir einen Ausflug zum Keep River Nationalpark von Kununurra aus machen. Das sind nur knapp 50 km bis zum Park, ist also nicht weit von hier, und so fahren wir los.

Allerdings liegt dieser Park schon kurz hinter der Grenze von Westaustralien zu den Northern Territories, wir müssen also wieder über die "Fruchtfliegen-Grenze". OK, heute nur mit dem Auto, aber wir wollen wissen, wie streng kontrolliert wird, denn bald müssen wir diese Grenze ja mit Hänger (und Kühlschrank, Küche) passieren. Und auch für die Einreise in die Northern Territories gelten offiziell strenge Regeln. Müssen wir wirklich wieder alles Obst, Gemüse, Honig, etc. vorher wegwerfen?

Als wir an der Grenze ankommen, stellen wir fest, dass keinerlei Autos überhaupt angehalten werden, wir fahren einfach durch. NT (Northern Territories) sieht das offenbar nicht so ernst mit der Fruchfliegen-Grenze. OK, gut zu wissen...

Bald kommen wir dann im Keep River an. Der Park hat Camps, Wanderwege — ein richtiges Bushcamp mit Ranger. Aber soviel Zeit haben wir nicht an einem Tag. Nicht weit vom Eingang zum Park ist gleich hinter der Rangerstation eine Lagune, die Cockatoo-Lagoon, ein kleiner See, der fast immer Wasser hat, weswegen man hier angeblich viele Vögel sehen kann. Der Weg vom Victoria Highway dorthin ist nicht weit, eine Dirt-Road, die man sogar mit Straßenautos befahren kann.

Als wir ankommen fährt der Ranger gerade weg, es ist alles verlassen, nur ein ziemlich abgerissener Raum mit Schautafeln. Wir gehen zur Lagoon, und es ist nett dort. Während unseres gesamten Aufenthalts dort sehen wir keinen einzigen Menschen — aber wir sind ja wegen der Vögel gekommen.

Die Lagune ist voll mit Wasserlilien, und es ist noch genug Wasser im See, dass er für Vögel interessant ist. Am späten Nachmittag sollen wohl die meisten zum Trinken kommen. Wir sind etwas früh, dachten, dass dann nicht so viele Leute hier sind, aber diese Sorge war wohl unbegründet.

Überwiegend sehen wir Gänse (Magpie Goose) an der Lagune. Sie waten im Wasser, fliegen in Gruppen an der Lagune herum, sitzen in Bäumen... Aber auch viele andere Vögel sind da, und selbst den Krähen widmen wir ein Foto. Alles was wir sehen sind wohl keine wirklich raren Arten, aber es ist ein buntes Treiben in schöner Umgebung, das wir gerne knipsen. Auch von der Libelle (Dragonfly) bekommen wir mit Glück ein gutes Bild, scheint ein Yellow-striped Flutterer zu sein.

Dann haben wir genug gesehen, wir setzen uns auf den (ziemlich verfallenen) Rastplatz hinter der Rangerstation in den Schatten, und machen ein kleines Picknick. Dann fahren wir zurück nach Kununurra. Als wir beim Camp ankommen ist es schon fast dunkel. Und vor unserem Zelt sitzen wieder die Kängurus...

Also der Kurzausflug zum Keep River hat sich für uns gelohnt, wäre auch für ein paar Tage campen gut. Aber wir wollen bald weiter, und am Campground gibt es schließlich auch allerhand Wildlife 😄.

Zurück Richtung Katherine

Bild
Unser Camp am Victoria River RH

Do 07.09.2023: Am Tag vor unserer Abfahrt von Kununurra werden wir von einem Camper-Paar aus der Nachbarreihe angesprochen. Beide haben jahrelang bei Complete Ute and Van Hire in Adelaide gearbeitet, kennen das gesamte Team. Nun reisen sie selbst, können kaum glauben, dass ein Leihwagen von "ihrer" (ehemaligen) Firma hier in Kununurra auftaucht. Jedenfalls gibt es viel zu erzählen. Die Zwei ziehen einen kleinen Offroad-Caravan mit einen Toyota Highlux, waren auch auf der Gibb, hatten allerhand Reparaturen danach, und bestätigen unsere Meinung: Der Landcruiser ist für solche Strecken besser geeignet, macht alles auch in der Standard-Ausstattung mit, ist einfach für sowas konstruiert... Ansonsten stehen an diesem Tag nur Einkaufen, Tanken, und Abreise vorbereiten auf dem Programm, denn morgen haben wir eine lange Fahrt.

Fr 08.09.2023: Morgens bauen wir unser Camp ab und verlassen Kununurra. Jetzt geht es auf dem Victoria Highway nach Osten, Richtung Katherine, aber das schaffen wir nicht an einem Tag. Zuerst kommt die WA/NT-Grenze, wo wieder Richtung NT nicht kontrolliert wird, aber wir müssen danach alle Uhren 1,5 Stunden vorstellen (und GPS, Kameras, Handys, etc.). Jetzt sind wir wieder UTC +7:30, NT-Time.

Uns gefällt es in den Northern Territories (NT) besser als in West-Australien (WA), vor allem die Rastplätze sind besser organisiert, mit vielen Mülltonnen, besseren Toiletten — schön wieder in NT zu sein! Nach 4,5 Stunden und 315 km stoppen wir wieder am Victoria River Roadhouse für eine Nacht, wie bei der Hinreise. Es ist nicht mehr viel los hier, wir bauen auf. Ein anderer Camper kommt vorbei, spricht uns an. Tatsächlich waren wir Nachbarn auf dem Zeltplatz in Fitzroy Crossing — so trifft man sich wieder. Ansonsten wieder Roadhouse-Einöde, die Ameisen starten eine Invasion auf unser Zelt, es ist sehr staubig, die Toiletten sind nicht toll. Abends gehen wir zum Pub und sitzen draußen, wo man WLan hat, lesen Mails, surfen ein bisschen...

Sa 09.09.2023: Wir bauen morgens ab, fahren weiter auf dem Victoria Richtung Katherine. Dort erreichen wir wieder den Stuart Highway und fahren jetzt nach Süden, machen in Katherine nur einen Tankstopp, und erreichen nach (insgesamt) gut 4,5 Stunden und 300 km Bitter Springs, wo wir uns auf das Schwimmen im warmen Wasser freuen 😎.

Andreas Kommentar: Die Rückfahrt von den Bungles war natürlich genauso wild, wie die Hinfahrt, aber mit unserem Equipment hat alles gut geklappt. Nach 5 Tagen Buschcampen kommt ein Stadtcampground richtig gut, da gibt es Duschen! Sogar mit warmem Wasser, herrlich!

Ein bisschen was Neues wollten wir uns schon noch ansehen, da kam der Keep River NP gerade recht. Haben uns an der Lagune viel Zeit gelassen, um die ganzen Vögel zu beobachten. Zurück ging es dann wieder über die Grenze nach WA, aber wir konnten glaubhaft klar machen, dass unsere Küche samt Lebensmitteln auf dem Campground ist, so wurden wir nicht kontrolliert.

Ja, lange Strecken Highway fahren ist schon langweilig und ermüdend, aber stundenlange Rappelei auf schlechten Tracks macht auch nicht nur Spaß. Nun, wir sind da angekommen, wo wir hinwollten, und werden uns jetzt ausgiebig im warmen Wasser von Bitter Springs aalen!


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