17.07.2023 Katherine - GPS 14° 29,317' S 132° 14,947' E Katherine So sind wir also aufgebrochen von Mataranka, und sind die gut 130 km nach Katherine gefahren. Oh, war das wieder schwierig, einen Campplatz zu bekommen! Schließlich sind wir im Katherine Low Level untergekommen, auf einem Caravanpark nicht weit von der Stadt, eigentlich ganz nett hier. Am nächsten Tag war Einkaufen angesagt, und am Tag danach auch, aber da haben wir uns noch einen Ausflug zu den Katherine Hot Springs ganz in der Nähe geleistet, und sind im warmen Wasser geschwommen, war gar nicht so schlecht. Nach der 3. Nacht in Katherine sind wir dann morgens zum Katherine Gorge Nationalpark gefahren, was nicht weit von hier ist. Dort haben wir im Visitor-Center gefrühstückt, die Aussicht genossen, und sind dann ein Stück zum nächsten Lookout gewandert. War schön dort, und es war auch nicht zu voll. Morgen, nach 5 Tagen in Katherine, brechen wir dann auf nach Edith Falls, wo es sich vielleicht ein bisschen mehr nach Bush-Camping anfühlt 😉.
Mataranka Roadhouse Do 13.07.2023: Morgens bauen wir unser Zelt ab in Mataranka und fahren zurück zum Stuart Highway. Dort ist gleich das Mataranka Roadhouse, es gibt auch einen kleinen Supermarkt, wo wir etwas einkaufen und uns einen Kaffee holen. Geparkt haben wir gleich gegenüber, auf einem großen Picknickplatz, wo wir auch mit unserem Gespann stehen können (Bild links oben). Dort frühstücken wir, mit dem frischen Kaffee und Broten, die wir noch morgens geschmiert haben. An diesem Platz gibt es einen riesigen Termitenhügel, und viele Vögel. Gleich am Baum bei unserem Picknicktisch machen ein paar "Regenbogen-Bienenfresser" ihrem Namen alle Ehre (Bild oben rechts), es gibt auch Krähen und einige Greifvögel, und auch diese großen Stelzvögel sind da, die wir schon vorher getroffen haben (Bild unten links). Ah, Brolga heißt diese Spezies wohl, soll sogar essbar sein... So ist das Frühstück recht idyllisch, obwohl der Platz direkt am Stuart liegt, und es gibt sogar noch etwas "Wildlife" dazu 😉.. Danach geht es dann weiter auf dem Stuart nach Norden (Bild unten rechts); bis Katherine ist es ja für unsere Verhältnisse nicht weit. Campen in Katherine Uff, in Katherine wird es wieder schwierig. Wir hatten schon vorher Infos online gesammelt, und Leute, die von Katherine kamen, nach ihren Erfahrungen befragt. So wollten wir eigentlich zum "Shady Lane" Caravan-Park, nördlich der Stadt. Also durch die Stadt durch, und dahinter, schon auf dem Weg zur Katherine Gorge, war dann der von uns bevorzugte Platz. Aber schon an der Einfahrt stand ein Schild: voll belegt, keine Plätze. Am Straßenrand dann ein paar verzweifelt Buchungsversuche und Telefonanrufe via Handy: nichts, entweder voll oder niemand erreichbar. Letzte Möglichkeit: das Visitor Information Center. Also wieder zurück in die Stadt, die wir gerade durchfahren hatten, zum Info-Center, und dort in die Schlange gestellt. Das war dann besser als erwartet: Wir wurden von einer jungen Frau bedient, die sich als Deutsche herausstellte, wahrscheinlich "working holliday". Sie war sehr freundlich, und zeigte uns gleich mehrere Optionen, von Parks, die immer Plätze ohne Strom haben, auch wenn im Internet "alles voll" steht, und Plätze, wo prinzipiell niemand ans Telefon geht... So entschieden wir uns für den "Breeze" Caravan-Park nahe beim Katherine Low Level Nature Park.
In Katherine Low Level Zu diesem Campingplatz geht es erst etwas aus der Stadt heraus, dann ziemlich runter zum Katherine River ("low level"), dann auf einer einspurigen Brücke über den Fluss (Bild links). Unter der Brücke fließt der Katherine River durch ein Wehr, und stromab ist eine recht wilde Flusslandschaft, in der auch Leute baden oder fischen. Gleich daneben dann der Park, mehr ein großer Picknick-Bereich. Eigentlich ganz hübsch hier. Auf dem Breeze Campplatz bei Katherine Low Level Hinter dem Nature Park ist dann der Caravan Park. Wir fragten nach einem Platz für unser großes Zelt, und, ja, man war sehr freundlich, suchte einen speziellen Platz für uns, mit Strom sogar, auf den unser Zelt passt, und so bauten wir unser Camp dort auf, endlich. Dieser Caravan-Park gehört zur "Big4"-Gruppe, und das ist echt Caravaner-Land. Überall stehen diese riesigen Camper auf ihren Plätzen, klimatisiert, mit allem Luxus, und die wenigen Offroader wie wir sind echt die Ausnahme. Aber der Platz ist bequem, und ganz nett. GSM-Empfang ist gut, WLan gibt es allerdings nur etwa 10 m um die Rezeption, wo es keinen Platz zum Aufhalten gibt, aber gut, es ist OK hier, eine gute Basis für Versorgung (nur etwa 4 km bis in die Stadt) und weitere Planung, Buchungen, usw. Und einiges Sehenswertes gibt es in der Gegend auch.
Fr 14.07.2023: Heute war erstmal Einkaufen angesagt, Supermarkt, Camping, Autozubehör... Aber danach haben wir das erst Mal das Vorzelt aufgebaut, das über der Küchenseite des Zelts steht. Das war nicht einfach, denn wir wussten nicht, wie es geht. Außerdem ist es schwierig, den Reißverschluss durchzuziehen, der das Vorzelt oben mit dem Hauptzelt verbindet, denn unser Zelt ist an der höchsten Stelle gut 2,30 m hoch, damit man in dem hohen Bett auf der Trailerachse noch gut sitzen kann. Ging aber letztlich, und jetzt haben wir nicht nur mehr Sonnenschutz, unser Camp ist auch irgendwie mehr getrennt von der Umgebung. Aber eine kleine Trittleiter wäre echt nützlich... Gefällt also gut, auch wenn es viel Arbeit ist. Danach sind wir Essen gegangen, ins "Big Fig" Restaurant, gleich um die Ecke von unserem Stellplatz, rund um einen riesigen Feigenbaum. Nettes Outdoor-Ambiente, wird von freundlichen Asiaten betrieben. Für mich gab es "Fish and Chips", für Andrea ein vegetarisches Curry — ja, die haben sogar ein paar vegetarische Gerichte, unglaublich! Und sogar vergleichsweise preiswert (zwischen 22 und 35 AUD), wenn man z.B. die Preise im Supermarkt sieht. Katherine Hot Springs Sa 15.07.2023: Heute war wieder Einkaufen angesagt: Hardware-Shop, Auto-Elektrik, 2-Dollar-Laden... Aber danach haben wir uns einen Stopp bei den Katherine Hot Springs geleistet. Ist kurz vor unserem Camp in Low Level, kommt man also vorbei. Da gibt es eine heiße Quelle, die dann in den Katherine River fließt, das Wasser hat 32°C. Auch hier waren wir 2006 schon einmal; aus der kleinen Badestelle am warmen Fluss ist ein großzügiger Park geworden, mit Rollstuhl-geeigneten Zugängen, usw. Aber es ist trotzdem noch ganz nett hier.
Eine Treppe führt in den warmen Pool. Hier ist es recht voll und es gibt viele Schwimmnudeln, aber es ist nicht so schlimm wie in Mataranka am Wochenende. Läßt man sich ein Stück stromab treiben, wird es flacher, aber hier hat man wieder fast ungestörte Natur — so wie früher. Im Bild unten links lässt sich Andrea über den Mini-Wasserfall treiben, der etwas stromaufwärts vom EInstieg ist. Das ist fast das gleiche Bild wie 2006, nur wir sind älter geworden, und der Zugang ist nun behindertengerecht. So ändern sich die Zeiten 😉. Jedenfalls hat es immer noch Spaß gemacht, im warmen Wasser zu schwimmen. Ein paar freundliche Badegäste machen noch ein Foto von uns beiden, und so fahren wir bald erfrischt zurück zu unserem Camp. Ach ja, abends im Camp (mit gutem Handy-Empfang) planen wir unsere weiteren Ziele, buchen Stellplätze, und schreiben Anfragen, wo buchen nicht möglich ist. Unsere Plätze in Leliyn ("Edith Falls") und Bullita Homestead im Gregory National Park ("Judbarra") sind jetzt sicher, bei Anfragen für Kununurra warten wir auf Antwort. Katherine Gorge So 16.07.2023: Morgens früh sind wir gleich zu Katherine Gorge gefahren. Dort gibt es ein großes Visitor-Informationcenter, wo wir draußen auf der Terasse gefrühstückt haben. Man blickt hinunter zur "Gorge No 1", und die Bäume gleich am Ufer sind voll mit Flughunden (sind wohl "Little Red Flying-fox"). Toll, die meisten schlafen, aber es gibt auch viel Geflatter, und einige kreisen um die Bäume und über der Gorge. Auch einige Vögel kommen hier auf die Terasse, und sitzen lautstark rufend in der Dachkonstruktion. Korrekt heißt diese Gegend "Nitmiluk, Gorge Region". "Nitmiluk" stammt aus der Sprache des hier ansässigen Aboriginal-Volks "Jawoyn", und in einer Traumzeit-Geschichte wird die Gegend nach dem Laut der hier lebenden Zikade benannt: "Nit Nit Nitnit". Also ist es eigendlich die "Zikaden-Region". Dazu gehören die Schluchten (Gorges), die der Katherine River aus Felsspalten gegraben hat, seit 20 Millionen Jahren etwa. Zu Nitmiluk gehören die hintereinander liegenden Schluchten (es gibt 9, manche sagen auch 13), aber auch Leliyn (von den Weißen "Edith Falls" genannt), was weiter im Norden liegt. Über die Äonen lagerten sich hier Sandstein-Schichten ab, wurden verbogen und gepresst. Das ist heute als Kombolgie-Formation bekannt, bis zu 2000 m hoch, und hier sieht man viele Felsen und Kliffs, die dazu gehören. Die Jawoyn unterscheiden 5 Jahreszeiten, die aktuelle (Juni - August) heißt "Malapparr", die "kalte trockene Zeit". Also wenn das hier kalt ist, möchte ich die "warme" Zeit lieber nicht erleben... Allerdings ist Katherine Gorge ziemlich touristisch, war es auch 2006 schon. Jetzt ist es noch stärker eingeschränkt. Es gibt praktisch nur Zugang über geführte Touren, und auch Kanu fahren ist nur noch in Gorge 2 erlaubt, auch als geführte Tour... Wir haben daher das einzige gemacht, was hier noch "einfach so" geht: den Walk zum "Baruwei"-Lookout. Das fängt unten am Ufer der Gorge No 1 an, geht dann Treppen hoch, teils aus Stein, teils aus Stahl, ist ganz schön anstrengend. Aber schließlich ist man oben auf diesem Teil der Kombolgie-Formation angekommen, hat einen fantastischen Blick auf Gorge No 1, und einen tollen Blick über die ganze Region. Dann wieder runter zur Gorge. Nach dem Walk bei wirklich heißer Sonne (von wegen "cold dry") haben wir uns unten am Steg, wo die Touren starten, eine Limo geleistet, und sind ein bisschen am Ufer lang gelaufen. Auch schön dort, wie ein Park, viele picknicken dort. Und von Flora und Fauna haben wir auch noch einiges gesehen. Alles in allem ein schöner Tag. Die Kosten waren überschaubar: Park-Pass, Eintritt, Frühstück und Limo Mo 17.07.2023: An unserem letzten Tag in Katherine kaufen wir noch ein paar Vorräte ein, und laden alle Geräte auf, denn morgen geht es nach Edith Falls, und da gibt es keinen Strom für Camper. Und gute Nachricht: Wir haben Antwort aus Kununurra, können dort auf dem "Hidden Valley" Campplatz unterkommen, was wir uns gewünscht hatten. Damit sind alle Aufenthalte bis Kununurra ordnungsgemäß gebucht, uff. Daraufhin gehen wir abends wieder ins "Big Fig" essen, und leisten uns einen Drink. War doch ganz nett hier in Katherine, jetzt gibt es "Bushcamping light" in Edith Falls. Andreas Kommentar: Eigentlich wollten wir gar nicht so lange in Katherine bleiben, aber bei den Edith Falls gab es vor dem 18.7. keinen freien Camping Platz zu buchen, der groß genug für unser Zelt war. Dafür hatten wir in Katherine jetzt Zeit, endlich mal das Vorzelt aufzubauen. Für einen Aufenthalt ab 3 Nächten lohnt sich das, finde ich. Abgebaut ist es schnell. Ja, die Katherine Hot Springs, immer wieder nett, wenn auch wie alles hier inzwischen viel voller und ausgebauter als noch vor 17 Jahren. Das warme Wasser ist dasselbe geblieben und wir haben es ausführlich genossen. Die inzwischen verpflichtende Vorbucherei bei den Nationalpark Campgrounds nervt sehr. Vor allem wenn man mit schlechtem/langsamen Handy-Empfang jedesmal das selbe 3 Seiten lange Formular mit Adresse, Auto-Nummer, Zahlungs-Info etc. ausfüllen muss, obwohl genau diese Daten schon im Kundenkonto gespeichert sind. Sehr nervig, dazu ein Timeout von 10 min. Wie das gehen soll, wenn wir ohne Handy-Empfang unterwegs sind, wird sich noch zeigen. Da unsere weitere Route sehr von den Straßenverhältnissen und Wasserständen der Flüsse abhängt, kann ich nicht einfach zwei Wochen im Voraus buchen, wenn mal gerade Netz da ist. Wird noch spannend. Auf dem Campground hab ich das erste Mal Brot gebacken mit unserem Omnia-Ofen auf dem Gasherd. Wird zwar aufgrund der Bauweise des Ofens rund wie ein Gugelhupf, ist aber essbar. Besser als das ewige mighty-soft Brot, was es hier sonst gibt. |
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