Australien 2006
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22.06.06 Katherine - Nitmiluk NP - GPS   14° 10,8' S   132° 11,3' E Karte

Panorama
Mini-Marbles bei Edith Falls

Katherine und der Nitmiluk National Park

Weiter auf dem Stuart nach Norden haben wir schließlich die Katherine-Region erreicht. Katherine ist eine nennenswerte Stadt, es gibt gute Einkaufsmöglichkeiten, Internet-Cafes, und auch heiße Quellen nahe am Stadtzentrum. Bekannt ist die Region aber vor allem durch den Nitmiluk National Park. Er umfasst die Katherine Gorge und Edit Falls. Biegt man nördlich von Katherine Stadt vom Stuart Highway nach Edit Falls ab, kommt man auch an einer "Mini"-Ausgabe der Devil's Marbles vorbei. Auf dem Bild sieht man ein paar davon, und mich (Ric) als Größenvergleich.

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Andrea in den heißen Quellen von Katherine

Katherine Hot Springs Karte

Nachdem wir Katherine erreicht hatten, haben wir erstmal eingekauft, getankt, Mail verschickt, usw. Danach sind wir auf einen Campingplatz gefahren, der nur 2km von der Stadt entfernt liegt, und zwar direkt an den Katherine Hot Springs. Hier wird ein kleiner Fluss durch eine heiße Quelle auf 32°C aufgewärmt. Ist zwar nicht so warm wie Mataranka oder Dalhousie, aber hier ist die Luft ja viel wärmer, die Temperatur ist also gerade angenehm. Einen kleinen "Wasserfall" (ca. 50cm hoch) hats hier auch. Die Felsen sind vom Wasser glattgeschliffen, so dass man diese Stufe im warmen Wasser herunterrutschen kann, wie Andrea das auf dem Bild tut. Unten an dieser Stufe bildet das Wasser einen natürlichen Whirlpool, den ich (Ric) bevorzugt habe. Der Campingplatz war leider nicht sehr überzeugend: Ein teurer, winziger Platz im Staub. Aber das abendliche Bad in den Quellen hat uns dafür entschädigt :-)

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Katherine Gorge Nr. 1

Katherine Gorge Karte

Am nächsten Tag sind wir dann zur Katherine Gorge gefahren, die etwa 40km östlich von Katherine Stadt liegt. Eigentlich ist es ein System von Schluchten ("Gorges"), man spricht von 9, manche auch von 13. Hier fließt der große Katherine River, und hat aus dem etwas unregelmäßigen Gestein Täler ausgewaschen, wo es sich leichter abtragen ließ. Die Straße führt zur ersten Gorge, die nachfolgenden werden immer schwieriger zu erreichen, für die 9. Gorge braucht es einen mehrtägigen Fußmarsch durch den Busch (und ein Permit vom Ranger). Wir haben uns bei den wenigen verbleibenden Stunden bis Sonnenuntergang mit einem Rundweg von ein paar Kilometern begnügt. Dieser beginnt unten in der Gorge und führt dann steil in die Felsen hinauf, was einem einen sehr schönen Überblick über die Gorge verschafft. Allerdings ist es hier schon etwas touristisch: Man kann Kanu fahren (ziemlich teuer), oder Bootstouren machen (noch teurer). Bei dem steilen Rundweg trifft man aber nur noch wenige Leute ;-)

Danach haben wir uns dann im "Touristen-Informationszentrum" noch einen Snack gegönnt, und auf der Terrasse gleich einen Kookaburra sitzen sehen. Heißt auf Deutsch "Lachender Hans" (gibt es auch im Mannheimer Luisenpark), aber dies war die seltenere blaugefiederte Art, die übrigens NICHT lacht.

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Bei den Edith Falls

Edith Falls

Am Tag darauf sind wir dann nach Edith Falls aufgebrochen, wieder mit einem kurzen Stopp in Katherine, nicht nur um noch ein paar frische Sachen zu kaufen, sondern auch um bei einem Auto-Elektrik Laden in Katherine eine neue Service-Batterie abzuholen, die Apollo berappen musste, da die alte endgültig ihren Geist aufgegeben hatte (brauchte einen Liter Wasser pro Tag). Danach gings dann nach Edith Falls. Dort gibt es nur einen - allerdings recht schönen - Campground, der aber keine Stromanschlüsse hat. Bei voller Sonne auf dem Camper und eingeschaltetem Kühlschrank war dies gleich die erste Belastungsprobe für die neue Batterie, denn hier sind wir 2 Tage geblieben. Am ersten Abend haben wir unseren zweiten Versuch unternommen, ein Brot mit unserem Camp-Oven im Holzfeuer zu backen. Nach dem "sehr dunklen" Exemplar vom Rainbow Valley waren wir diesmals wohl etwas zu sparsam mit Glut, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen; und essen - wir haben es jedenfalls restlos vertilgt (endlich "richtiges" Brot).

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Upper Pool der Edith Falls

Am zweiten Tag sind wir dann einen 3-Stunden Weg zum "Upper Pool" der Fälle gewandert. Die eigentlichen Wasserfälle sieht man im Bild oben. Das Bild haben wir von einem Aussichtspunkt bei dieser Wanderung gemacht. Direkt unter dem höheren Wasserfall sind flache Pools, teilweise mit Sandufer. Diese sieht man im Bild links etwas näher, und dort haben wir auch gebadet, obwohl das Wasser von der Temperatur her "sehr erfrischend" ist. War es nach dem steilen Aufstieg in der heißen Sonne aber tatsächlich. Zurück auf dem Zeltplatz haben wir dann auch den See probiert, in den der unterste Fall (nicht im Bild) fließt, und der direkt am Zeltplatz liegt. Auch "erfrischend" kalt, aber auch sehr klar. Dieser Wasserfall sorgt auch für eine dezente, aber eindrucksvolle Geräuschkulisse auf dem Zeltplatz. Ist mal was anderes als das ständige Generator-Gebrumme. Abends gab es dann noch eine Slideshow des örtlichen Rangers, so dass wir jetzt auch etwas über die lokale Geologie, Flora, Fauna, und natürlich die Arbeit der Ranger wissen. Alles in allem war Edith Falls sehr schön, sehr erholsam, und durchaus empfehlenswert.

Andreas Kommentar: Nun ja, meine Begeisterung für heiße Quellen brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen - einfach Klasse! Hab mir in Katherine noch einen Badeanzug zugelegt, da sagte doch die Verkäuferin, ich wolle doch nicht etwa schwimmen gehen, es sei doch viel zu kalt jetzt im Winter. Nun, ich fand, dass das Wetter durchaus warm genug war, um auch in den echt kalten Wasserfällen schwimmen zu gehen. Ist halt eine Frage des Standpunkts - oder der Gewohnheit. Was die hier Winter nennen, ist bei uns Hochsommer. Ach ja, abends beim "Ranger-Talk" haben wir dann erfahren, dass zur Zeit 4 Freshies (Süßwasserkrokodile - die ungefährlichen) in dem Pool wohnen - gesehen haben wir keins...

Mit der neuen Batterie hoffen wir jetzt auch öfters unpowered campen zu können. Eröffnet doch mehr Möglichkeiten und in der Regel weniger und vor allem angenehmere Mitcamper.

Ja, das Brot: Also, das, was die Aussies als Brot bezeichnen, kann man als Deutscher wirklich nur eine gewisse Zeit ertragen. Also Brot selbermachen. Sauerteig ansetzen (mit gutem Roggenschrot noch aus Melbourne), ein paar Tage füttern, dann mit mehr Mehl und Wasser zu Brot verarbeiten und backen. Der erste Versuch im Rainbow Valley bescherte uns ein außen etwas krosses Gebilde, das innen noch nicht ganz gar war - zu viel Hitze. Jetzt der zweite Versuch war echt erfolgreich. Wir waren mit der Hitze, sprich der vorher zu Glut verbrannten Holzmenge, etwas zu vorsichtig, aber mit ein bisschen "Nachbrennen" über dem Feuer und Glut auf dem Deckel des Topfs ist dann doch noch ein ganz passables Brot herausgekommen. Ist jedenfalls schon alle - jetzt gibt es wieder Pappe zu essen :-)


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