Auf nach Westen
Bevor es nach Westen Richtung Kununurra ins Kimberley geht, machen wir noch einen Abstecher in den nördlichen Teil des Nitmiluk NP,
zu den Edith Falls (oder Leliyn, wie es in der hiesigen Aboriginal Sprache heißt).
Dort gibt es statt einem warmen Fluss kalte Wasserfälle und einen schönen Wanderweg zu den "Upper Pools" des Edith Rivers.
Schwimmen kann man dort auch, am ersten Tag war uns das noch viel zu kalt, aber nach dem Walk hab ich mich dann doch zum Abkühlen
in den unteren "Plounge Pool" am Campground gestürzt. Herrlich, wenn der erste Schmerz erst mal vorbei ist.
Zurück über Katherine, mit einem kleinen Einkaufs- und Tankstopp geht es dann Richtung Westen. Übernachtet haben wir auf
dem großzügigen Campground des Victoria River Roadhouses.
Am nächsten Tag sind wir zu unserem ersten "echten" Busch-Camp im Gregory Nationalpark gefahren. Die ca. 47 km Offroad Strecke mit
einigen, allerdings sehr flachen, Flussdurchquerungen, hält die meisten Caravans fern. Als Annehmlichkeit gibt es genau 1 Plumpsklo,
alles andere muss man selbst mitbringen und auch wieder mitnehmen (Müll etc.). Dafür ist es hier sehr ruhig, außer ein paar
Vögeln und dem gelegentlichen leisen Brummen unseres Kühlschrankes hört man hier kaum was.
Aber Fliegen gibt es hier, die australische Variante, die einem in Ohren, Nase und Augen krabbelt. Ric hat zum Zeltaufbauen schon sein
Fliegen-Netz angezogen.
Mini Marbles
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Mini Marbles oder Devil's Pebbles
Auf dem Weg zu den Edith Falls sind wir wieder an den "Mini Marbles" oder "Devil's Pebbles" vorbeikommen und Ric hat sich für
ein Foto in Pose geschmissen, wie schon 2006. Sehen noch genauso aus, bis auf das erfolglos entfernte Graffiti, was den Gesamteindruck
etwas stört :-) .
Edith Falls am Mittag
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Edith Falls am Abend
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Auf dem Weg zum Upper Pool
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Manche Wege sind steinig
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Edth Falls
Ich fand es sehr schön hier. Bush-Camping "light". Die einzelnen Camping-Plätze waren nicht zu dicht aneinander, aber es gab
immerhin einen Kiosk, der sogar Handy-Empfang hatte und warme Duschen! Wir hatten hier zwei Tage gebucht und da wir früh da waren,
konnten wir den ersten Nachmittag relaxt genießen. Am nächsten Tag sind wir dann den relativ einfachen aber teilweise steilen
steinigen Weg zu den "Upper Pools" der Edith Falls gelaufen. Dort war es allerdings auch sehr voll, so dass man kaum ein Photo ohne ein
halbes Dutzend greller Poolnudeln machen konnte. Keine Ahnung warum man eine Poolnudeln auf so einem Walk mitschleppt, um dann im
eiskalten, 20 cm tiefen Wasser zu baden. Aber jedem sein Plaisir. Wir haben nur eine kurze Rast im Schatten gemacht und sind dann den Rundweg
weiter gegangen.
Das kalte Wasser des untern Pools am Campground kam mir nach dem Walk sehr verlockend vor, und so hab ich mich in die Fluten gestürzt.
Sehr erfrischend!
Waren ein paar schöne Tage hier!
Aber jetzt geht es endlich nach Westen. In Katherine, noch kurz getankt und ein paar frische Sachen eingekauft, dann auf den Victoria Highway
Richtung Kununurra.
Baustelle mit "Grid-Girl"
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Baustelle mit Ampel-countdown
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Dust-Devil
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Victoria River Roadhouse
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Victoria Highway
Highway fahren ist eigentlich langweilig, aber aktuell gibt es viel Reparatur-Arbeiten. Da geht es dann oft nur einspurig weiter und
man muss warten, bis der Gegenverkehr durch ist. Entweder steht dort jemand mit einem Stopp-Schild, der sich dann hoffentlich gut
mit seinem Gegenstück auf der anderen Seite abspricht, oder es gibt eine Ampel. Hier hatten wir sogar eine, die einen Countdowm der
Wartezeit angezeigt hat. Welch ein Luxus!
Einen Zwischenstopp zur Übernachtung haben wir dann im Victoria River Roadhouse gemacht. Großzügiger Campground,
nettes Roadhouse. Das Roadhouse ist "under new management/wife". Entweder hat der Besitzer geheiratet, oder es war vorher so schlecht
gemanaged, dass mal eine Frau ran musste ;-).
Klar, ist direkt an dem Highway gelegen, aber nachts ist eh nicht viel los. Haben dann noch einen Absacker getrunken und
morgens ein allerdings kärgliches Frühstück dort eingenommen. Es gab noch einen kleinen Weg runter zum Victoria River,
schwimmen sollte man dort allerdings nicht — Krokodile!
Nach dem kleinen Spaziergang gehts auf in unser erstes echtes Bushcamp im Gregory Nationalpark
(Aboriginal-Name "Judbarra").
Pfützen-Crossing
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Bullita Stockroute
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Bullita Homestead
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Küche der Homestead
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Bullita Campground
Auf dem Weg in den Gregory Nationalpark
zum Bullita Campground hatten wir unsere erste echte "River-Crossing". Gut, war mehr eine
Pfütze, aber die Reifen wurden nass. Auf der Strecke gab es noch einige mit zwar nicht tiefem Wasser, aber durch die Flutschäden
musste man sich schon sehr vorsichtig rantasten, da es teilweise tiefe Löcher gab.
Wir sind aber schadlos bis zu unserem vorgebuchten Campground gekommen und haben dort erstmal unser Zelt aufgebaut. Der PLatz hat gerade so
gereicht, eine Feuerstelle gab es auch. Hier gibt es außer einer Buschtoillette gar nix, so dass wir das erste Mal richtiges Busch-Feeling
hatten. Als erstes haben wir uns natürlich den Anfang der Bullita-Stockroute angeschaut, die wir schon 2006 gesehen hatten. Diesmal stand
das Wasser noch ein Stück höher, also wir hätten uns da nicht durchgetraut. Aber die "Straße" war als offen gekennzeichnet,
also muss man sie wohl auch passieren können.
Abends hat Ric ein schönes Feuer gemacht und wir haben den Sternenhimmel bei einem Glas Wein genossen. Die eigentliche Bullita-Homestead
wird als Kultur-Erbe erhalten, da sie viel mit der Geschichte der Region zu tun hat. Ein paar interessante Schautafeln gibt es dort und man
kann sich anschauen, wie kärglich die Leute noch bis in die 70er dort gelebt haben und mit welchen Unbillen vor allem in der Regenzeit ("Wet")
sie dort zu kämpfen hatten.
Abends gab es wieder ein schönes Lagerfeuer, an dem wir uns mit einem jungen Aussie unterhalten haben, der gerade die Gibb River Road von Derby
aus gekommen war. "Easy Going" - naja, so easy wird es wohl nicht sein, aber es gibt uns Hoffnung, dass die Pegelstände so weit gesunken sind,
dass wir auch mit unserem Trailer durchkommen. Am Ende vom Feuer, war irgendwie auch unser Bier alle - Reden am Feuer macht halt durstig!
Morgens haben wir dann nur unser Zelt abgebaut und sind auf Richtung Kununurra. Dort hatten wir auch schon einen Campingplatz vorgebucht.
Dort wird sich dann entscheiden, ob wir die Gibb angehen oder den Weg nach Westen erst über den Victoria Highway machen und die
Gibb dann auf dem Rückweg, oder umgekehrt. Buschcampen in Bullita hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht!
Eindrücke von unserem Weg nach Westen
Kiosk in Edith Falls
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Andrea braucht 'ne Pause
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Die verdiente Abkühlung
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Edith Falls Fluss
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Edith Falls "Upper Pool"
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Blick auf den unteren Pool
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Mini Marbles
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Victoria River Roadhouse
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Sonnenuntergang mit Mond und Venus
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Schwimmen mit Crocs
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Die Vögel feiern Hochzeit
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Sonnenuntergang
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Rics Kommentar:
Ja, war schön, das Schild auf dem Victoria Highway zu sehen, auf dem alle Teilstücke
bis Kununarra als "open" angezeigt werden (was man auf dem Panoramabild ganz oben leider
schlecht erkennen kann). Und auch die Gibb River Road soll jetzt offen sein, die Wasserstände
in den Flüssen sind also wohl genügend zurückgegangen, die Reparaturarbeiten
an den Strecken entsprechend weit fortgeschritten. Allerdings gibt es keine Informationen,
wie es auf der Kalumburu Road aussieht, wie hoch der Wasserstand bei der Querung des King Edward Rivers
ist, und ob der Mitchell Track zum Mitchell Plateau überhaupt passierbar ist. Die
Touristen-Infocenter sind ahnungslos, oder haben völlig veraltete Informationen. Die
beste Informationsquelle bleibt das Gespräch mit dem Nachbarn am Lagerfeuer, der vielleicht
von da kommt, wo man selbst hinmöchte. Und diese Info war für uns ja positiv.
Edith Falls war auch schön, wirklich "Bushcamping light", mit asphaltierter Zufahrt, (vergleichsweise)
ordentlichen Toiletten, aber auch viel Platz, dafür kein Strom, Handy-Netz nur in der
Nähe des Kiosks, und da sehr langsam. Und Internet... was war das noch gleich?
Bullita war dann schon "echtes Bushcamping", mit Rüttelpiste, Flussdurchfahrten, und
Plätzen mit reichlich Abstand, nur eine Grubentoilette, kein Handy-Empfang, dafür
schöne Feuerstelle. OK, die Piste war nicht wirklich schwierig, die Flussdurchfahrten
recht einfach, zumindest wenn man es mit dem Anfang der Bullita Stockroute vergleicht
(siehe Bild weiter oben),
wo die Marker für die beste Durchfahrt durch den East Baines River scheinbar verloren
im Fluss stehen — aber es ist noch der beste Weg!
Immerhin konnten wir einiges testen und ausprobieren, wenn auch bei "leichten" Bedingungen,
und etwas Vertrauen in unser Gespann
aufbauen — für schwierigere Strecken, die sicher noch kommen werden.
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