Australien 2006
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11.09.06 Nambung NP (Pinnacles) - GPS   30° 36,3' S   115° 09,4' E Karte

Panorama
The Pinnacles

Nambung National Park

So langsam nähern wir uns Perth. Aber knapp 200 km nördlich von dieser Metropole haben wir noch einen Stopp an der Küste in Cervantes Karte gemacht. Bei diesem Städtchen, in dem alles spanische Namen hat, gibt es übrigens auch Stromatolithen, und zwar am Lake Thetis Karte, ein kleiner Tümpel direkt vor dem Ortseingang. Dies ist eine von drei Stellen, an der es diese lebenden Steine noch gibt. Am Hamelin Pool waren wir ja schon, und die dritte Stelle ist in den Bahamas. Leider sind die Stromatolithen am Lake Thetis aber wenig beeindruckend (daher keine Bilder).

Aber die größte Sehenswürdigkeit, die man von Cervantes aus besichtigen kann, sind die "Pinnacles" im Nambung National Park. Dieser liegt knapp 10 km südlich von Cervantes in einem Wüstengebiet (das eigentlich mehr nach Dünen aussieht). Dort kann man mit dem Auto (auch mit konventionellen Straßenautos) auf einer gut befestigten Schleife durch die Wüste fahren, und sich die Pinnacles ansehen: seltsame Steinsäulen, die hier überall aus dem knallgelben Sand ragen. Die Geologie der Pinnacles ist kompliziert, und ich habe nur soviel verstanden, dass sie aus Kalziumkarbonat bestehen, wie auch Korallen, Marmor und ähnliche meist marine Sedimente - auch "Limestone" genannt. Dieser hier ist aber ein spezieller, nämlich "Aeolian Calcarenite", also Limestone, der durch Wind transportiert wurde. Mit Beginn der letzten Eiszeitperiode vor 3,5 Millionen Jahren kamen durch das Fallen des Meeresspiegels große Teile des Meeresboden an die Oberfläche, und seitdem wehen die hier vorherrschenden Winde die Sedimente auf die Dünen. Vegetation verfestigt die Oberfläche, und die Feuchtigkeit der Wurzeln löst das Kalziumkarbonat, so dass sich der harte Limestone bildet. Wanderdünen oder Buschbrände haben dann irgendwann die Vegetation zerstört, und seitdem erodiert das Gebiet, bis nur die zu Limestone versteinerten Vegetationsreste übrig bleiben.

Ist schon interessant, es gibt eine Vielzahl an Formen, von spitzen Säulen über pilzartige Strukturen bis zu breiten, bizarren Formen. Leider wurden wir bei unserem Besuch in Cervantes von Regenschauern verfolgt, so dass wir die Pinnacles nur in einer Regenpause besuchen konnten. Also keine Sonne und kräftige Schatten, wie man sie meist bei Fotos von den Pinnacles sieht. Trotzdem, die Pinnacles muss man gesehen haben, wenn man hier in der Gegend ist.

Hier ein paar Bilder vom Nambung Loopdrive:

 

Bild
Wildblumen-Collage

Wildblumen

Nach der Übernachtung in Cervantes haben wir uns zunächst überlegt, ob wir nochmal nach Nambung fahren sollten, aber am Morgen war das Wetter noch schlechter, und somit gab's auch kein gescheites Licht für die Fotos. So konnte uns also nichts mehr halten, und wir sind nach Perth gefahren. Und was wir auf der ganzen Reise durch Westaustralien bis nach Perth überall gesehen haben, waren Wildblumen. Diese Gegend heißt ganz zu recht "Wildflower-Country", und es ist gerade mit die beste Zeit, die Blüte dieser enorm vielfältigen Flora zu bewundern. Fast bei jedem Halt am Straßenrand gab es wieder schöne Exemplare zu knipsen, und so haben wir ein paar dieser Bilder in der Collage links zusammengestellt. Obwohl diese Gegenden hier ziemlich trocken sind, kommen sie bezüglich der Artenvielfalt fast an Regenwälder heran. Von einem eher kleinen Gebiet nördlich von Cervantes ("Beekeepers") heißt es zum Beispiel, dass es dort so viele Arten hat, wie auf den gesamten Britischen Inseln. Und schön anzuschauen sind sie auch noch :-)

Andreas Kommentar: Die Pinnacles, der gelbe Sand im Sonnenschein bei blauem Himmel - muss toll aussehen. Leider hatten wir nicht so viel Glück. War auch so schon spektakulär. Etwas schwierig war es nur, um die ganzen Japaner herum zu fotografieren, von denen gerade eine Mega-Busladung dort herumlief :-).

Und die Wildblumen waren bzw. sind noch toll. Da natürlich nicht immer alles blüht, haben wir wieder eine kleine Collage gemacht.


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