Australien 2023
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Technik im Outback

Panorama
...nur ein Teil der Technik für Australien

Technik ist halt immer ein Problem, besonders im Outback, wo es kein GSM-Netz, Internet, oder auch nur einen 220V Anschluss gibt. Hier beschreiben wir einiges an technischer Ausrüstung, auf die wir auch im Outback nicht verzichten wollen.

Bedingungen für ein Gerät beim Einsatz im Outback:

  • sollte möglichst robust sein,
  • muss per 12V (Zigarettenanzünder-Buchse) oder USB (geht auch aus 12V) zu laden / zu betreiben sein,
  • falls mit Akku: nur bei Lademöglichkeit via 12V oder USB,
  • darf nicht abhängig sein von Netzen (GSM-Handynetz, WLAN, Internet, etc.) — außer Satelliten-Netzen (GPS, Sat-Phone).

Wir hoffen, dass alle hier aufgeführten Geräte diese Anforderungen erfüllen. Wenn nicht, werden wir einen Nachtrag schreiben...

Garmin GPSmap 76
Garmin GPSmap 76
GPS, Anschlüsse
GPS, Anschlüsse

GPS Handheld

Ein GPS-Handgerät muss unbedingt mit! Dies ist mein "Alter", ein Garmin GPSmap 76; habe ich vor gut 20 Jahren gebraucht gekauft (ist schon mein 3. GPS-Gerät). Ein "nautisches" Modell, also wasserdicht und schwimmfähig. Die Navigation reduziert sich auf Richtung, Entfernung, und (wahrscheinliche) Ankunftszeit — nicht unwichtig, wenn man sich fragt, ob man vor Sonnenuntergang (weiß das Gerät auch) ankommt. Die integrierte Karte ist nicht sehr genau und der Speicher sehr begrenzt. Für Australien habe ich keine Karte, das benutze ich also nicht. Das Gerät ist alt, funktioniert aber gut, ist sehr robust und hat sich in Australien 2006 und auf vielen Segeltouren bewährt. Und das Beste: Ich kenne es sehr gut, und kann alle Funktionen bedienen 😊.

Damit kann man auch Positionen (z.B. Orte, wo wir gecampt haben) und gefahrene Tracks im Gerät speichern, wie wir das bei unserer Reise 2006 gemacht haben. Außerdem wäre die (genaue) Position wichtig bei einem Hilferuf per Sat-Phone. OK, die Position kann ein Handy auch anzeigen, aber mit diesem Gerät ist es einfacher und zuverlässiger.

Im Bild rechts sieht man die beiden AA-Batterien für die Stromversorgung. Trockenzellen halten ziemlich lange, und notfalls kann man das Gerät auch über die NMEA-Schnittstelle (typisch für ältere Garmin GPS) via Autobatterie versorgen. In der NMEA-Buchse steckt der USB-Adapter, mit dem man das Gerät mit dem PC verbinden oder auch nur mit Strom versorgen kann. Am PC simuliert der Adapter dann eine serielle Schnittstelle (COM), und mit geeigneter Navi-Software kann man Positionen, Tracks, Routen, etc. via NMEA vom GPS laden und auf das GPS übertragen. So schaut man sich dann die Wegpunkte und Tracks auf einer detaillierten Karte an und plant neue Routen und Ziele bequem am PC.

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250 W Solarpannel, zusammengeklappt
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MPPT Regler
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aufgestellt auf der Campsite
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verpackt zum Verstauen

Solar-Strom

Das war unsere wichtigste Investition: Ein Solar-Pannel, damit wir auch länger ohne Stromanschluss campen können. Das war 2006 das Problem: Nach spätestens zwei Übernachtungen mussten wir weiterfahren, weil wir keinen Strom mehr hatten. Für den Kühlschrank natürlich, aber auch die Kamera-Akkus, Laptops, und die Lichter, die man zum bequemen Campen so braucht.

Und so ein Solar-Pannel braucht einen Regler, der den Strom aufbereitet, und Batterie und Verbraucher steuert. Im Bild oben links sieht man das Pannel zusammengefaltet, und daneben den Regler dazu, die wir gekauft haben. Es ist ein 250 Watt Pannel, und ein MPPT-Regler (nicht so ein preiswerter PWM-Regler, der nicht wirklich taugt). Das hat uns knapp 400 AUD gekostet, aber das wollten wir unbedingt haben, um unabhängiger zu sein. Ach ja, zwei 6m-Kabel waren bei dem Angebot auch dabei, damit man das Pannel gut in der Sonne plazieren kann.

Und diese Rechnung ist aufgegangen! Auf der Gibb hatten wir gut 16 Tage keinen Stromanschluss, aber Strom war immer genug da. Ich habe nie gesehen, dass der Regler für die Trailer-Batterie weniger als 50% Ladezustand angezeigt hat, wir konnten alle Geräte laden, und zurück in der "Zivilisation" zeigte das im Trailer verbaute Ladegrät, das die Batterie via 200V-Anschluss auflädt, nach wenigen Minuten "voll aufgeladen" an. Gut, die Trailer-Batterie ist mit 300 Ah wirklich stark, aber es kam auch gut was 'rein. Die nominellen 250 W habe ich nie gesehen, aber 160 W durchaus, wenn morgens die Batterie kalt und wenig geladen ("durstig") war. Die Spannung ist dabei variabel, je nach Sonne, bis 20 V. Das sind also fast 10 Ampere, die hineingehen, der maximale Strom, den das Ladegerät aus dem 220V-Anschluss erzeugen kann — nicht schlecht. Mit 16 Kg ist das Pannel auch ganz schön schwer, aber wir können es in unserem Trailer stauen.

OK, das ist ein Produkt von Kings, die hier sehr viel Outback-Equipment anbieten. Die Stützen sind wackelig, die Tasche (siehe Bild unten rechts) war bald kaputt, alles ist ziemlich liederlich gefertigt — made in China halt. Aber es funtioniert, und eine Überlegung, weiterzureisen, weil der Strom knapp war, gab es nie. Das hat sich also gelohnt :-).

Inverter, technische Daten
Inverter, technische Daten
Inverter, Anschlüsse
Inverter, Anschlüsse

Inverter (Spannungswandler 12V DC auf 220V AC)

Dieses Gerät ist eigentlich nicht für den "Normalbetrieb", da alle unseren Geräte ja auch mit 12V laufen / laden. Es ist mehr für den Fall, dass für ein Gerät der 12V-Lader kaputt ist / vergessen wurde / doch nicht verfügbar ist. In diesem Fall, oder vielleicht auch mal für einen Camp-Nachbarn, können wir so einen 220V Netzanschluss bereitstellen, betrieben mit einer der Autobatterien.

OK, die Leistung ist begrenzt: 150 Watt Dauerleistung, kurzzeitige Einschaltspitzen angeblich bis 300 Watt. Das sollte eigentlich für jedes unserer Geräte reichen — halt nicht für eine Waschmaschine 😉. Natürlich bringt die Spannungsumformung auch einiges an Verlustleistung mit sich, und die Kapazität der Autobatterien ist auch begrenzt. Bei 150W aus 12V sind das stolze 12,5A. Bei maximaler Ladung der Batterie von 80Ah wären das 6,4 Stunden. Mit Verlustleistung und realistischem Ladungszustand reicht es vielleicht für 4 Stunden — hoffentlich.

Ein Laptop sollte beim Laden etwa 70W aufnehmen, reicht also vielleicht für rund 8 Stunden. Das ist wohl genug, um das Laptop einmal so aufzuladen. Kleine Geräte (Handy, Kamera, etc.) brauchen deutlich weniger (vielleicht 6-12W); das sollte kein Problem sein.

Tatsächlich hatten wir diesen Inverter schon bei unser Reise 2006 dabei, eben für solche Fälle. Damals haben wir ihn kein einziges Mal gebraucht, aber es war doch ein gutes Gefühl, dass er da war 😊. Natürlich gibt es dieses etwas betagte Modell nur noch gebraucht, oder halt neue Modelle mit entsprechenden Daten...

Bei dieser Reise haben wir den Inverter aber viel gebraucht, er war "lebenswichtig" für die Updates unserer Webseite! Für meinen Laptop hatte ich ja extra einen 12V-Lader gekauft, der zu Hause auch funktioniert hat (mit meiner Autobatterie). Hier hat er eine zeitlang funktioniert, dann aber nicht mehr... Obwohl mein Messgerät 19,2 V am Stecker zeigt, läd der Laptop nicht! Der 220V-Lader geht, aber nur, wenn man eine "powered site" hat (gibt es im Outback nicht). So habe ich den 220V-Lader über den Inverter mit 12V betrieben — funktioniert gut. Und die Verlustleistung ist geringer als erwartet, das Laden braucht etwa 30-40 Watt, und das haben wir, dank großer Trailer-Batterie und starkem Solar-Pannel.


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