Australien 2023
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13.08.2023 Gibb River Road bis Derby - GPS   17° 18,512' S   123° 37,768' E Karte

Panorama
Drysdale River

Von Drysdale Station nach Derby

Unser Problemreifen hat uns gut wieder bis zur Drysdale River Station gebracht. Dort Reifen reparieren lassen und einen Tag relaxen. Dann ging es weiter zum Mount Barnett Roadhouse, wo es einen Campground am Manning Creek gibt, ca 7 km vom Roadhouse entfernt. Dort sind wir ein paar Tage geblieben.

Als nächste Übernachtung kam entweder Silent Grove in der Nähe der Bell Gorge oder Mount Hart Station infrage. Mt Hart kannten wir noch nicht, also sind wir dahin. War gut dort, aber doch nicht so überwältigend, wie von manchen berichtet. Geschmäcker sind halt verschieden.

06.08.2023 Wieder in Drysdale

Wir sind gut vom Mitchell Plateau hier angekommen, trotz unseres Problem-Reifens. Ric ist gleich zur Garage gefahren, nachdem wir den Zelthänger abgekoppelt haben. War ein Nagel im Reifen, wahrscheinlich mal wieder auf dem Campground (King Edward River) eingefahren. Nun, der Reifen ist repariert und wieder so gut wie neu.

Abends haben wir uns Essen im Biergarten gegönnt und danach noch mit ein paar Aussies am Lagerfeuer im Biergarten gesessen. Die fahren in die gleiche Richtung, vielleicht sieht man sich mal wieder.

Da wir noch einen Tag geblieben sind, konnten wir in Ruhe frühstücken, Buchhaltung und Webseite machen und Wäsche waschen. Nachmittags sind wir dann an die Drysdale River Crossing. Herrlicher Platz, haben Stühle mitgenommen und dort im Schatten gesessen, sogar 4G Handyempfang gab es dort noch. Andrea ist schwimmen gegangen, war seeehhr schön!!!

Wir hatten wieder Abendessen vorgebucht und ich hatte mich vorher auf eine heiße Dusche gefreut. Da wurde allerdings gerade repariert, hat aber dann doch noch rechtzeitig geklappt.

Das berühmte Telefon im Kühlschrank gibt es immer noch und es ist auch noch nutzbar. Allerdings, im Zeitalter des Handy-Empfangs in immer mehr entlegenen Stationen, ist es mehr ein Relikt aus nicht allzu grauer Vorzeit.

08.08.2023 Mount Barnett Roadhouse und Manning Gorge

Auf dem Weg zurück zur Gibb River Road muss man wieder den Gibb River überqueren. Dort gibt es, ähnlich wie am Drysdale River, eine schöne Badegelegenheit und einen 24 h Campground, d.h. man darf dort eine Nacht stehen. Haben wir nicht gemacht, ist aber ein schönes Plätzchen und ensprechend gut besucht.

Die Kalumburu Road ab Drysdale war eigentlich gut zu fahren, dann auf der Gibb River Road wurde es unsäglich. Tiefe, ungleichmäßige Korrugation, wo man nur mit 80 drüber brettern konnte, dann plötzlich abbremsen, Auswaschungen, Crossings, Steine. War froh als wir heil am Mount Barnett Roadhouse angekommen sind. Vorher mussten wir noch durch den Barnett River, mit ca. 60 cm Wassertiefe und sandig-schlammigem Grund eine der anspruchsvolleren Crossings, haben wir und das Gespann aber gut gemeistert. Der hohe Wasserstand am Barnett River war mit ein Grund, warum die "Gibb" von hier bis zum Durack River lange Zeit gesperrt war.

Dort haben wir eine Campsite für 3 Tage an der Manning Gorge, genauer am Manning Creek, gebucht und noch ein paar Sachen eingekauft. Es gab sogar Obst, Gemüse und Käse, wenn auch zu horrenden Preisen. Ein bisschen Rosenkohl (9 Stück) für 7,50 AUD, 200 g Philadelphia für 12,50 AUD... Der Campground war riesig und ziemlich voll, aber wir haben noch ein halbschattiges Plätzchen in der Nähe der Toiletten gefunden, leider auch nahe am Generator. Es gibt inzwischen sogar warme Duschen und Waschmaschinen! Beim Zelt Aufbauen hat uns noch eine Kuh, besser gesagt ein Bulle besucht, der das wenige Grün gesucht und abgegrast hat.

Nachmittags sind wir im River geschwommen. Sehr kalt im Vergleich wo wir bisher geschwommen sind. Den Walk zur oberen Manning Gorge und dem Wasserfall haben wir nicht gemacht, da man als erstes schwimmend den Fluss überqueren muss. Es gibt zwar so ein halbes Fass, in das man seine Sachen tun kann, die man dann hinter sich herzieht, aber man ist erst mal nass und kalt. Und das um 7:00 Uhr morgens, da man früh los muss. Früher gab es weiter oben am Fluss einen Weg, wo man halbwegs durchwaten konnte, aber den gibt es leider nicht mehr.

Wir haben dann einen Trip zu Galvans Gorge gemacht, war auch nett. Haben Stühle mitgenommen und an einem schattigen Platz am Weg kurz vor dem Wasserfall gerastet.

11.08.2023 Mount Hart Station

Die "Gibb" bis zum Turnoff der Mount Hart Station war auch nicht besser als vorher, und dann die 50 km zur Station waren eine echte Plage. Jede Menge steinige River Crossings und insgesamt sehr buckelige und steinige Strecke. Der Campground war schön, wenn auch teuer für die einfachen Verhältnisse dort. 60 AUD, für manchmal warmes Wasser und schlecht durchdachte kombinierte Dusch-Klos.

Aber es gab Pizza im Restaurant, musste man, wie überall hier, vorher buchen und bezahlen. Dann abends an der Bar melden, wenn man da ist. Dann bekommt man eine Nummer, kann sich Getränke bestellen und bezahlen und irgendwann kommt dann auch die Pizza. Hatten wir uns sehr drauf gefreut, war aber enttäuschend. Wenn man schon mit einem Elite-Chef prahlt, sollte die Pizza wenigstens nicht kalt mit rohem Gemüse drauf sein. Preis, Anspruch und Leistung klaffen hier weit auseinander. Aber vielleicht ist das genau das "robuste Outback-Feeling", das man den gut betuchten Gästen bieten will, die dort einfliegen und dann eine Nacht im "Glamping"-Zelt verbringen.

Am nächsten Tag sind wir zu der knapp 4 km entfernten Matthew Gorge gefahren, war eine noch fürchterlichere Piste, die auch noch gerade gegradet wurde. Dort angekommen geht es über große Steinbrocken das Flussbett entang — wieder "Bouldern"... Die angepriesenen "Rockholes", in denen man bei einem erfrischenden Bad entspannen sollte, waren vielleicht weiter flussaufwärts — wir hatten da schon keine Lust mehr. Und der Rest vom Fluss floss so langsam und war voller Algen, dass man keine Lust zum Baden hatte. Also wieder zurückgehoppelt und einen ruhigen Nachmittag am Campground verbracht. Wenigstens gab es dort nicht so viele nervige Krähen, wie sonst überall.

13.08.2023 Derby

Wir sind nach ca. 250 km, von denen die letzten ca. 120 km geteert waren, in Derby angekommen und haben einen Platz im Kimberley Entrance Caravan Park bekommen. 55 AUD, für eine powered Site, war ok. Jetzt erst mal den roten Staub abwaschen, aufstocken bevor es weiter geht zu unserem hoffentlich nächsten Highlight, nach Middle Lagoon auf der Dampier Halbinsel.

Bevor man nach Derby reinkommt, kann man noch den "Boab Prison Tree" bewundern. War ein Stopp der Viehtreiber, dort gab es auch eine Tränke für das Vieh und ein Bad für die Treiber, bevor man in die "große" Stadt kommt. Und im "Prison Tree" konnte man derweil unliebsame Gesellen und Gefangene "zwischenlagern".

Wir haben hier in Derby unseren Ersatz-Gaskocher in Betrieb nehmen müssen, da der eingebaute Kocher im Trailer keine Flamme mehr produziert. Müssen wohl die Düsen verstopft sein oder so, aber wir kennen uns da nicht wirklich aus und haben keine Lust den auseinander zu nehmen. Hier gibt es auch keinen Ersatz, vielleicht später in Broome. Jetzt haben wir noch ein Teil, was ausgepackt und aufgebaut werden muss. Und das sehr wackelig, da die anzuschraubenden Beine an dem Ersatzkocher nicht wirklich halten. Aber immerhin haben Jane und Gary uns einen Ersatzkocher mitgegeben, und der brennt wenigstens.

Ansonsten ist in Derby nicht viel los. Man kann den Tidenhub an der Jetty bewundern und Flüge zu den Horizontal Falls buchen, was wir ja 2006 gemacht haben. Jetzt sollte der Flug mit Übernachtung auf einem Hausboot und Fahrt durch die Falls ca. 1750 AUD pro Person kosten. Auch gibt es das Jet Boot, wie 2006, nicht mehr, sondern die fahren jetzt mit riesigen Booten mit 4 Aussenbordern da rum. Alles größer, voller, teurer. Wir haben uns gegen die Tour entschieden, so können wir uns die tollen Erlebnisse von damals in Erinnerung behalten.

Eindrücke von unserer Fahrt bis Derby

Rics Kommentar: Als wir in Drysdale ankamen, hatte der Reifentechniker gerade nichts zu tun, und machte sich gleich ran. Sehr schnell und fachmännisch! Schließlich zeigte er mir, was er aus dem Loch holte, bevor er den Stopfen vulkanisiert hat: einen Nagel! Mist, wieder ein Schaden auf dem Campground, denn Nägel gibt es auf der Kalumburu Road wohl kaum. Gott sei Dank, alle 9 Reifen sind wieder einsatzbereit.

Den Weg zu den Fällen an der Manning Gorge wollte ich auch nicht machen. Ich habe gesehen, wie eine Gruppe Touristen von ihren Tourguides da durchgeschleust wurde: Mogens um 7:00 Uhr durch den echt eisigen See schwimmen, abtrocknen, anziehen, umpacken, kilometerweit durch die Hitze walken, dann vielleicht an den Fällen schwimmen (wieder alles von vorn), dann den selben Weg zurück, dann wieder umziehen, durch den See schwimmen... Und meine Kameras hätte ich nicht dem einzigen halben Fass anvertrauen wollen, das ohnehin meist in Gebrauch oder auf der anderen Seite des Sees ist. Den Umweg, den wir 2006 genutzt haben, und bei dem man nur durch eine flache Furt waten muss, haben wir gesucht, aber er ist tatsächlich mittlerweile unpassierbar, da nicht in Stand gehalten — sehr schade, wohl dem organisierten Tour-Tourismus zum Opfer gefallen.

Dafür war Galvans Gorge nett. Wir waren früh da, nicht viel los, hatten Zeit. Als wir dann auf unseren bequemen Stühlen neben dem Weg im Schatten der Bäume relaxten, haben uns allerhand Leute, die vorbeikamen, bewundert: "Ihr macht das richtig!". Das letzte Stück zum Wasserfall war dann wieder "bouldering", das haben wir nur mit der Kamera in der Hand gemacht. Auch schön dort, aber zum Schwimmen war es mir schon zu voll. Wir haben dann zurück am Manning Creek bequem im See dort gebadet.

Mount Hart war OK, aber nicht gerade überwältigend. Schwierige, schlecht gewartete Strecken, überteuerter Campground mit wenigen schlechten Facilities — ist wohl wirklich mehr für (gut betuchte) Luxus-Touristen geeignet. Dafür war die Strecke zur Matthew Gorge die erste, wo wir wirklich den Low Range (die Allrad-Getriebeuntersetzung) gebraucht haben. Unglaublich schlecht die Strecke, voller Hindernisse, Steine, Löcher, und als wir auf der Rückfahrt den Grader passiert hatten, mussten wir gegen große Erdwälle und frisch verstreute große Steine kämpfen. Aber unser Landcruiser hat alles klaglos gemeistert (V8 ist toll) — und diesmal keine Reifenschäden :-).

Dafür haben wir uns dann in Derby ausgeruht. Echt nichts los da, außer einer Übertragung des Frauen-WM-Spiels Australien - England in der Bar, wo wir gegessen haben. Und die Tiede natürlich, angeblich die höchste der Südhalbkugel. Wir haben eine powered Site genommen, obwohl wir immer genug Strom in der Batterie hatten, aber es war eben bequem, alles gleichzeitig laden zu können, den Laptop ständig laufen zu lassen, ohne sich um den Ladezustand und die Ausrichtung des Solarpaneels kümmern zu müssen.

Schade, keine Horizontal Falls, aber die Fotos von den Touren, die angeboten wurden, waren für mich abschreckend: reiner Luxus-Massentourismus! Jetzt bereiten wir uns auf die nächste Etappe vor: Dampier Halbinsel, mit schönen Stränden. Ich will jetzt Ozean!


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