Australien 2006
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Ausrüstung - Camping

Natürlich sollte ein Miet-Camper auch entsprechende Ausrüstung fürs Camping an Bord haben. Na ja, es gab zwei Tassen, zwei Teller, zwei Messer, zwei Gabeln, zwei Löffel (alles billigstes Blech-Besteck), usw. Das war uns für unsere lange Tour doch etwas spärlich. Auf dieser Seite beschreiben wir daher die von uns fürs Camping zusätzlich angeschafften Dinge, auf die wir nicht verzichten wollten.

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Lampe und Kaffeemaschine

Camping-Lampe

Die beiden Teile im Bild haben wir bereits sehr früh angeschafft, weil es ohne kaum ging. Die Camping-Lampe war unbedingt nötig, weil das Außenlicht unseres Campers sehr dunkel ist (zudem brannten ständig die Birnen durch). Kochen und Spülen mit der Taschenlampe ist aber nicht sehr bequem, Lesen ist damit erst recht nicht möglich. Zudem wollten wir auch eine unabhängige Lampe, falls das Licht mal wieder ausfallen sollte, oder wir keinen Strom mehr in der Batterie haben. Diese Camping-Lampe ist dafür ideal: Sie ist wirklich sehr hell (arbeitet mit einer Art Neon-Lampe innen), hat (bisher) sowohl Spritzwasser als auch heftiges Gerüttel klaglos überstanden, und wird von einer kleinen Blei-Batterie gespeist, wie eine kleine Auto-Batterie. Voll aufgeladen brennt sie 8 Stunden (laut Spezifikation, tatsächlich ist sie uns noch nie ausgegangen). Laden dauert etwa 10 Stunden, Kapazität ist 6 Ah (damit lässt sich rechnen). Da es eine einfache Blei-Batterie ist, kann man sie mit einem mitgelieferten Kabel vom Zigarettenanzünder laden (verlustfrei), oder - bei Powered Sites - mit einem kleinen Netzteil von 220V (war ebenfalls dabei). Diese Lampe ist auch beweglich (kein Kabel, außer zum Aufladen), so dass man sie überall hinstellen kann, oder auch mit zur (unbeleuchteten) Gruben-Toilette auf dem Buschcamp mitnehmen kann (bequemer als eine Taschenlampe, die man immer festhalten muss). Einziger Nachteil: Das sehr helle Licht zieht viele Insekten an. Wir hängen sie deshalb außen an unser Sonnendach (wenn es aufgebaut ist), oder seitlich an den Camper-Aufbau. Kosten: knapp 40 AU$ (Camping Shop, Burra).

Kaffeemaschine

In unserem Camper gab es keine Ausrüstung um Kaffee zu kochen, nicht einmal ein Filterhalter. Wir haben uns dann für die oben abgebildete Kaffemaschine (ein "Pusher") entschieden. Sie braucht kein Filterpapier, ist nicht so wackelig wie eine Kanne (gibt es auch nicht an Bord) mit aufgesetzem Filter, und lässt sich auch mit dem Wasserkanister reinigen. Den Kaffee-Sud kann man in den nächsten Busch schütten - das ist eher ein guter Dünger als Asche vom Lagerfeuer. Kosten: 25 AU$ (Supermarkt Melbourne).

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Cockpit-Sonnenschutz

Cockpit-Sonnenschutz

Auch das braucht man unbedingt - schade, dass es nicht zur Standardausrüstung gehört: Ein Sonnenschutz für die Fahrerkabine. Beim Campen sitzt da zwar niemand, aber bei voller Sonneneinstrahlung wir es dort unglaublich heiß. Im Cockpit gibt es aber immer einige elektronischen Geräte, und außerdem stauen wir beim Campen dort einiges, was wir hinten im Camper selten brauchen (z.B. Kameras). Daher ist dieser Schutz unbedingt empfehlenswert. Die Schaumstoff-Matte ist einseitig mit Alu beschichtet und wird durch die heruntergeklappten Sonnenblenden festgehalten. Kosten: 5 AU$ (City-Campground Alice Springs). Übrigens ist meist noch ein zweiter Schutz für die Seitenscheibe empfehlenswert, auf die die Sonne gerade scheint. Wer das Bild genau ansieht, kann vielleicht erkennen, dass wir dazu unsere Erdinger-Fahne benutzt haben. Diese hatten wir eh mitgenommen um ein Erdinger-Bild am Ayers Rock zu machen (ist leicht und braucht nicht viel Platz), und so macht sie sich auch darüber hinaus nützlich!

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Fußmatte

Fußmatte

Noch ein Teil, das ich mir in der Standard-Ausrüstung des Campers gewünscht hätte: Eine Fußmatte. Ohne die trägt man noch mehr Dreck in den Camper-Innenraum, besonders, wenn man mal wieder auf Staub und Dreck steht. Außerdem haben wir die Matte auch manchmal benutzt, um gefährliche Löcher im Boden zu verdecken, die in der Nähe des Einstiegs sind, denn da tritt man bestimmt hinein, wenn man nachts auf dem Weg zur Toilette ist... Die Matte im Bild ist aus Recycling-Material hergestellt, nämlich aus alten Autoreifen. Zudem ist sie biegsam, passt sich also auch einem welligen Boden an. Kurz: hat hier (fast) jeder!

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Ein Billy bei der Arbeit

Billy

Zum Kochen von Wasser können wir natürlich unser normales Küchengeschirr und den Gaskocher benutzen. Manchmal ist es aber doch schön - und dazu noch praktisch, dazu das Lagerfeuer zu nutzen, wenn es eh schon brennt. Der Australier verwendet zum Wasserkochen auf dem Lagerfeuer (meist für Tee) traditionell den "Billy" (oder auch "Billy Can"), einen einfachen Blech-Topf, den man direkt ins Feuer hängen oder stellen kann. Das funktioniert prima, und gibt ein echt romantisches Lagerfeuer-Feeling ;-)

So einen Billy hat praktisch jeder Outback-Camper. Es gibt auch "hochwertige" Modelle aus Edelstahl oder Alu, aber uns schien die einfache Ausführung aus Blech völlig ausreichend. Das Ding wird eh sehr rußig durch das Feuer, und besser als endloses Putzen ist eigentlich, den Topf in eine alte Tüte zu packen, und in den Außenfächern zu stauen. Jedenfalls muss man so ein Ding unbedingt haben, wenn man wirklich ein "Outbacker" sein will. Kosten: ab etwa 6 AU$ - je nach Größe und Ausführung (Harware-Shop "Mitre10", Alice Springs).

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Camp Oven

Camp Oven

Manchmal ist es auch schön, etwas im Lagerfeuer zu kochen. Das geht mit den Edelstahltöpfen, die wir im Camper fanden, allerdings nicht. Wir haben einmal versucht, etwas mit der Edelstahlpfanne zu kochen, die wir auf die heiße Stahlplatte eines Standard-Grills im Busch-Camp gesetzt hatten, aber das war nicht gut: Die Wandung der Pfanne ist viel zu dünn, sie verteilt die enorme Hitze des Lagerfeuers nicht richtig, und wird dabei trotzdem so schwarz, dass die Reinigung sehr aufwändig ist. Zudem waren wir speziell daran interessiert, etwas zum Brotbacken zu haben, denn das Brot, das man hier bekommt - eine superweiche Pampe - ist für unsere Verhältnisse kaum als genießbar zu bezeichnen.

Deshalb haben wir uns schließlich einen "Camp Oven" gekauft, wie ihn hier fast jeder Outback-Camper hat, sofern er nicht mit gemieteter Ausrüstung unterwegs ist. Auf der Verpackung heißt er "Dutch Oven", aber Holländer, die wir unterwegs trafen, hatten auch keine Ahnung, woher diese Bezeichnung kommt - wahrscheinlich von einem Briten namens Abraham Darby (siehe FAQ zum Dutch Oven bei den Links unten). Es handelt sich um einen schweren, dickwandigen Topf aus Gusseisen mit ebensolchem Deckel. Man kann ihn im Prinzip direkt ins Feuer stellen oder hängen, aber die Hitze wird dann meist doch zu groß (wie unser erster Versuch ein Brot zu backen im Rainbow Valley gezeigt hat). Besser verfeuert man zunächst ein paar kleinere Äste, schaufelt dann deren Glut an die Seite, und stellt den Camp Oven in diese Glut. Für Oberhitze schaufelt man noch etwas Glut auf den Deckel. So kann das Feuer weiterbrennen, und gegebenenfalls schaufelt man später noch Glut aus dem Feuer auf den Ofen. Mit diesem Ofen haben wir schon mehrfach wirklich gutes Brot gebacken, wie man es hier nicht kaufen kann. Vor der ersten Benutzung muss man den Ofen allerdings "einbrennen". Dazu haben wir die Innenflächen mit Speiseöl benetzt, und den Ofen dann auf dem Gaskocher erhitzt, bis das Öl verschwunden war. Natürlich wird der Ofen außen ziemlich rußig, daher stauen wir auch ihn in einem unserer Außenfächer, die ohnehin sehr viel Dreck von der Straße aufsammeln. Kosten: 18 AU$ (Harware-Shop "Mitre10", Alice Springs).


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