Australien 2006
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06.10.06 Limestone Coast - GPS   38° 03,4' S   141° 13,0' E Karte

Panorama
Victoria Cave

Limestone Coast

Die Küste zum Southern Ocean südlich von Adelaide bis hinunter nach Portland wird auch als "Limestone Coast" bezeichnet. Na ja, Kalkstein ist ja in Australien nichts Besonderes, wie wir schon mehrfach gesehen haben. Trotzdem gibt es hier in dieser Gegend einiges zu sehen, an der Küste und auch im Binnenland dahinter.

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Pelikane am Lake Albert

Lake Albert Karte

Direkt vor seiner Mündung bildet der Murray River zwei große Seen: den Lake Alexandrina und den Lake Albert. Wir sind dorthin nicht über den Dukes Highway gefahren, sondern über kleinere Straßen weiter westlich. Dort kommt man nur mit einer Kabelfähre Karte weiter, aber diese Fähre kostet nichts, und die Überfahrt war wirklich nett.

Am Lake Albert haben wir eine Nacht gecampt: Prima Campground, direkt am See. Es gibt hier auch einen Segelclub, aber als wir dort waren, war der See total verwaist: kein einziges Boot! Ist halt noch keine Saison hier. Das Wasser im See scheint ziemlich süß zu sein, und es hat eine Menge Vögel hier. Unter anderem auch jede Menge Pelikane, die hier ganz zutraulich am Campground herumlaufen und am Ufer paddeln. Leider kam in der Nacht sehr starker Wind auf, und am nächsten Tag stand ein gehöriger Schwell auf das Ufer. Das gefiel den Pelikanen nicht besonders, und uns auch nicht, so dass wir weitergezogen sind.

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Coorong NP

Coorong National Park Karte

Direkt südlich des Lake Albert beginnt der Coorong National Park. Das ist schon eine spektakuläre Gegend. Am besten erkennt man das auf dem Satellitenbild links: Von der Mündung des Murrays aus erstreckt sich eine Lagune - der Coorong, die von einer schmalen Halbinsel - der Younghusband Peninsula - von der See getrennt ist. Diese Halbinsel ist gut 145 km lang, und der Coorong ist unter anderem bekannt für seine reiche Vogelwelt. Der Coorong ist eigentlich ein Tal aus der Eiszeit im Perm (250 Millionen Jahre alt). Später, im Pleistozän (vor etwa einer Million Jahren), bildeten sich Dünen um den Coorong, der zu dieser Zeit noch an einigen Stellen zum Meer offen war. Erst vor etwa 3000 Jahren verfestigte sich der Sand der seeseitigen Düne und bildete die Younghusband-Halbinsel, wodurch der Coorong vom Meer abgeschnitten wurde.

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Kormorane am Hells Gate

Hells Gate Karte

An die Younghusband-Halbinsel heranzukommen, ist nicht ganz einfach. Aber es gibt eine Stelle, den Parnka Point, an der eine Landzunge weit in die Lagune hineinragt, so dass man hier mit dem Auto sozusagen mitten in den Coorong fahren kann, und Younghusband schon ganz nah ist. Die Engstelle in der Lagune, die durch diese Landzunge entsteht, heißt "Hells Gate". Der Name "Höllen-Tor" stammt noch aus der Zeit, als man versuchte, den Coorong mit großen Booten zu befahren. Heute ist das Gebiet zum Glück geschützt, und tatsächlich gibt es hier große Mengen von Kormoranen, Pelikanen, und anderen Vögeln. Das Bild links zeigt die Engstelle "Hells Gate", mit der Younghusband Halbinsel dahinter.

Ohne Boot an die eigentliche Küste heranzukommen, ist erst weiter südlich, am Ende des Coorongs möglich. Dort sind wir mit dem Auto so weit gefahren, wie es ging. Leider wurde aber das Wetter wieder schlechter. Es wurde so windig, dass wir den 3 km Fußweg durch die Dünen zur Küste des Southern Oceans dann lieber doch nicht gemacht haben (zumal diese wohl auch nicht sehr spektakulär ist). Trotzdem, bei besserem (und vor allem wärmeren) Wetter wären wir hier gerne ein paar Tage im Bushcamp geblieben...

Übrigens: Kurz vor Parnka Point gabe es mal wieder einen "Pink Lake" am Straßenrand. Das ist hier scheinbar nichts Besonderes, und dieser hatte wirklich eine starke Färbung.

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In der Victoria Höhle

Naracoorte Caves Karte

Vom südlichen Ende des Coorong sind wir dann nach Osten ins Binnenland gefahren. Nach nur etwa 80 km erreicht man den Naracoorte National Park, der für seine Höhlen bekannt ist. Im Bild ein Teil der riesigen und weitverzweigten Victoria-Höhle. Hier werden auch heute noch neue Kammern entdeckt, und die Fossilien aus dieser Höhle haben dem Park den World Heritage Status gebracht. Denn hier findet man reichlich Fossilien der längst ausgestorbenen "Megafauna", wie die großen Beuteltiere meist genannt werden, die hier früher gelebt haben. Die Höhlen bieten aber auch sehr schöne Tropfstein-Formationen. Leider sind einige der Stalaktiten abgebrochen, weil die Leute hier früher oft versuchten, durch Anschlagen der Steine Melodien zu spielen...

In Naracoorte gabe es auch einen Campground, eine Mischung aus Caravan-Park und Bushcamp: Es gab Strom und "komfortable" Toiletten und Duschen, aber sonst ist es eher wie ein Bushcamp. Es gibt auch einen Gemeinschafts-Feuerplatz, der auch mit reichlich Feuerholz versorgt wird. So hatten wir einen netten Abend und haben bis spät in die Nacht den unglaublichen Geschichten am Feuer gelauscht ;-). Unter anderem erfuhren wir dort auch, dass die Grampians, ein weiterer Park im Binnenland, vor kurzem abgebrannt sind. Schade, denn das wäre unser nächstes Ziel gewesen, aber so kurz nach dem Buschbrand lohnt es sich wohl kaum, zumal die meisten Camps wohl noch geschlossen sind. Na ja, die Kommunikation am Lagerfeuer ist halt unverzichtbar...

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Blue Lake

Mount Gambier Karte

Weiter nach Süden fahrend gelangt man nach Mt. Gambier. Dort gibt es den "Blue Lake", den man im Bild links sieht. Er ist ein "Mare", also ein mit Wasser vollgelaufener Vulkantrichter. Der weiße Streifen, den man im Bild über dem Wasser sieht, ist die Kalkstein-Schicht, die die ganze Gegend hier prägt. Es gibt noch ein paar solcher "Löcher" in dieser Gegend, überhaupt sieht es hier manchmal aus wie in der Eifel (einschließlich Landwirtschaft). Und direkt am Blue Lake haben wir auch noch einen sehr schönen Kakteengarten gefunden...

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Possum (Fuchskusus) im Lower Glenelg

Lower Glenelg National Park

Unser nächstes Ziel war dann Lower Glenelg. Dieser Park wird geprägt von den Schluchten des Glenelg Rivers. Das ist schon nahe an der Küste (daher "Lower Glenelg"), aber doch noch im Binnenland. Hier konnten wir nochmal richtig Bushcampen, wenn auch die Straßen zu den Camps auch für Straßenautos zu schaffen sind. Leider ist die Organisation aber wieder einmal sehr verbesserungswürdig: Man kann die Camps nur im Örtchen Nelson Karte, gut 20 km vor dem ersten der vielen interessanten Camps, buchen - ohne die Camps jemals gesehen zu haben. So konnten wir uns dann nur für eine Nacht entscheiden, obwohl wir vielleicht verlängert hätten, wenn das vom Camp aus möglich gewesen wäre. Die Regelung scheint völlig verfehlt, zumal zur Zeit sowieso nichts los ist in dieser Gegend, und die Camps fast leer sind.

In unserem Camp war es aber tatsächlich recht nett. Direkt um den Park gibt es endlose Baumschulen, und dort gab es auch Feuerholz im Überfluss für unser Lagerfeuer. Zudem war gerade Vollmond. Und abends, als wir am Feuer saßen, besuchte uns ein Possum. Wir hatten schon einige gesehen, aber dieses war nicht sehr scheu, dafür sehr neugierig.

Hier noch ein paar Bilder von der Limestone Coast und Umgebung:

 

Andreas Kommentar: Ja, das Wetter! Das ist hier echt verrückt. Die Winde drehen ständig von Nord (dann ist es sehr warm) über West (dann kommt der Regen) nach Süd (dann ist es a...kalt). Und das wechselt täglich! Das Bushcamp auf der Coorong wäre eigentlich ganz prima gewesen, aber von dem heißen starken Nordwind wurde man gesandstrahlt und Schutz gab es so gut wie nicht. So haben wir uns für einen Caravan Park in Kingston S.E. Karte entschieden, und das war gut so, denn abends drehte der Wind dann auf Süd und es wurde KALT und REGNETE. Das alles an einem Tag! Den regnerischen Tag danach haben wir dann in den Höhlen verbracht, da hat man wenigstens ein Dach über dem Kopf.

Die Organisation der Nationalparks ist wirklich manchmal sehr merkwürdig. Da muss man nicht nur seinen Campground, sondern auch seinen genauen Stellplatz 20 km vorher buchen! Mag ja Sinn machen in der Hochsaison, wenn alles voll ist, aber jetzt? Wir hätten gerne noch ein paar Plätze abgeklappert und wären noch einen Tag geblieben, zumal man dort toll Wandern kann. Aber dafür wieder 20 km zurück fahren, war uns dann zu blöd. Aber das Camp-Feuer war toll und das Possum echt süß und gar nicht scheu!


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