Australien 2006
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18.09.06 Esperance - GPS   33° 55,6' S   122° 34,8' E Karte

Panorama
Am Strand in Lucky Bay

Esperance und Cape Le Grand NP

Fährt man von Norseman nach Süden bis an die Küste des Southern Ocean, kommt man nach Esperance. In dieser Gegend gibt es eine Vielzahl von kleinen Inseln, die den Archipelago of the Recherche bilden. Der Name geht auf die Expedition zweier französischer Schiffe zurück, die "Esperance" und die "Recherche", die diese Küste erkunden sollten, und hier um 1792 gelandet sind. Hier soll es Strände geben, die zu den schönsten der Welt zählen, und das wollten wir uns natürlich unbedingt ansehen.

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Strand bei Esperance

Esperance Karte

Esperance ist eine kleine Stadt, die hauptsächlich für ihre schönen Strände wirbt, sowie mit Bootstouren zu verschiedenen Inseln, oder - typisch australisch - mit Ausflügen zum Fischen. Die eigentliche Saison beginnt hier erst im Oktober, wenn in Westaustralien Ferien sind, und das Wetter etwas wärmer wird. Wir fanden hier einen kleinen, gemütlichen Campplatz, gut eingerichtet und erstaunlich preiswert. Geht man von dort gerade über die Straße, ist man schon am Strand. Und der war durchaus sehenswert: endlos lang, breit, und fast keine Leute! Allerdings war es schon kurz vor Sonnenuntergang als wir dort waren, und an Schwimmen ist bei den aktuellen Wassertemperaturen ohnehin nicht zu denken.

So haben wir uns dann am nächsten Tag gleich auf den Great Ocean Drive Karte gemacht, ein voll asphaltierter Rundweg von knapp 40 km, der an den schönsten Stränden um Esperance vorbeiführt. Und diese Strände sind wirklich unglaublich: Wunderschöne Buchten mit türkisfarbenem, klarem Wasser (wenn auch kalt), und schneeweißem, superfeinem Sand. Und den Hintergund bilden die vielen Inseln des Archipelago of the Recherche - wirklich malerisch. Die Bucht im Bild links war eigentlich schon "überfüllt", denn es waren ja schon 2 Leute da, und auch ein Wellensurfer dümpelte hier in der Brandung, die es bei einigen Buchten wirklich in sich hat. Hier gibt es so viele fantastische Buchten mit wirklich unglaublichen Stränden, dass man es kaum glaubt. Und fast alle sind menschenleer, und der flache Sandstrand läd zum Schwimmen ein - allerdings hat das Wasser zur Zeit nur etwa 17-18 Grad...

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Pink Lake

Pink Lake Karte

Nach etwa 10 traumhaften Buchten führt der Esperance Ocean Drive dann von der Küste weg, und auf dem Weg zurück nach Esperance fährt man durch Felder und Wiesen, auf denen Kühe grasen - fast wie bei uns zu Hause, bis auf die Strände natürlich. Aber auf diesem Weg gibt es noch eine besondere Sehenswürdigkeit: den Pink Lake. Das ist ein knapp 5 km großer See mit sehr hohem Salzgehalt. Dass er manchmal Rosa oder Orange ist, liegt an der Alge "Dunaliella Salina", die hier lebt, und große Mengen Beta Karotin produziert (davon kommt eine gelbe bis orange Färbung), und an einer Bakterie namens "Halobakterium cutirubrum", die auf dem salzigen Boden des Sees gedeiht, und eben pinkfarben ist. Allerdings hängt die genaue Farbe des Sees vom Gleichgewicht zwischen Alge und Bakterium ab, und bei den aktuell recht kalten Temperaturen ist die Färbung halt recht schwach - wie man im Bild sieht. Die Alge wird übrigens industriell zur Gewinnung von Vitamin A abgebaut.

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Andrea in der Lucky Bay

Lucky Bay Karte

Anschließend haben wir Esperance verlassen und sind nach Südosten in den Cape Le Grand National Park gefahren. Hier ist es noch ein bisschen einsamer - es gibt nur zwei Busch-Campplätze - und die Strände sind noch fantastischer - wenn das überhaupt noch zu steigern ist. Wir sind zunächst in die Lucky Bay gefahren, die etwas östlich vom Cape Le Grand liegt. Das Buschcamp war mit 2 Caravans und einem Zelt ziemlich leer, und so haben wir hier einen ruhigen Tag in dieser etwa 2,5 km breiten Bucht verbracht. Neben dem Strand mit seinem Sand, der so fein wie Talkum-Puder ist und feucht wie Schnee aussieht, gibt es hier aber auch das "übliche" Wildlife: Kängurus streunen am Buschcamp herum, es gibt natürlich jede Menge komische Vögel, und überall blühen die Wildblumen...

Namengeber dieser Bucht war diesmal der berühmte Flinders, der hier 1802 mit der HMS "Investigator" vor einem Sommersturm Schutz suchte, und diesen schließlich in der "Lucky Bay" fand, was ihn sehr glücklich machte ;-)

Am nächsten Tag haben wir dann noch die nähere Umgebung erkundet: Rossiter Bay, Thistle Cove (benannt nach dem Master der "Investigator"), Frenchman Peak (ein merkwürdig geformter Berg, 230 m hoch), und natürlich das Cape Le Grand (direkt am Mount Le Grand, 345 m hoch) mit seinem endlosen Strand, der sich fast 20 km nach Nordwest erstreckt, fast bis nach Esperance. Was soll ich sagen, die Strände sind hier schier unglaublich, und die Gegend scheint noch wenig bevölkert. Nur dass das Wasser so kalt ist, ist unendlich schade.

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In der Duke Of Orleans Bay

Duke Of Orleans Bay

Noch weiter nach Osten liegt dann die Duke Of Orleans Bay. Knapp außerhalb der Grenze des Cape Le Grand NP gibt es hier wieder einen "normalen" Zeltplatz, mit Wasserversorgung, Duschen, etc. Auch dieser war erstaunlich preiswert, und fast leer. Ist halt noch keine Saison. Und die Strände hier... es wird immer unglaublicher ;-). Im Bild ein Blick in den westlichen Teil der Bucht. Der hohe Felsen links ist wohl der "Duke Of Orleans". Der erstaunlich bunte Felsen in der Bildmitte war aber auch interessant. Und vorne im Bild erkennt man Seegras-Matten, wie es sie hier in den meisten Buchten gibt. Ist seltsam weich, wenn man darauf läuft, aber man sinkt nicht ein. Weiter links, zur Mitte der Bucht hin, ist der Strand dann aber natürlich wieder schneeweiß.

Leider hat uns hier aber auch der Regen wieder eingeholt. Nach einer sehr feuchten und stürmischen Nacht haben wir uns daher entschlossen, nicht zum Cape Arid zu fahren (macht seinem Namen keine Ehre, denn es regnete). Cape Arid liegt nochmal gut 50 km östlich, ist nur per 4WD zu erreichen, und angeblich noch einsamer und noch schöner - also langsam wird es wirklich unglaublich ;-). So wollten wir also nun zurück zum Eyre Highway, den wir schon in Norseman passiert hatten, um dann die Nullarbor zu überqueren. Statt aber den ganzen Weg über Esperance nach Norseman zurückzufahren, sind wir lieber über die Parmango Road noch Nordosten gefahren. Das ist eine Gravel Road, die sich später zum reinen 4WD-Track verschlechtert, und nach etwa 200 km am Balladonia Roadhouse auf den Eyre Highway stößt. So haben wir also die Küsten Westaustraliens endgültig hinter uns gelassen und sind am westlichen Ende der Nullarbor angekommen. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte...

Hier noch ein paar Bilder von den Küsten bei Esperance:

 

Andreas Kommentar: Es tut uns ja leid, dass wir Euch schon wieder mit Bildern von Stränden langweilen, aber das hier konnten wir uns nicht entgehen lassen. Eine Schande, dass es zum Schwimmen zu kalt war, aber im Sommer geht es wohl - muss traumhaft sein. Der feine Sand knirscht wie frischer Schnee wenn man darüber läuft und sieht auch so aus. Unglaublich! Dazu die bunten Wildblumen, das war schon eine tolle Kulisse! Sozusagen noch mal was fürs Auge, bevor es auf die lange eintönige Nullarbor-Ebene weiter Richtung Osten geht. Die übrigens gar nicht so eintönig war, aber das ist, wie schon gesagt, eine andere Geschichte.


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