Tom Price und Millstream National Park
Damit es Euch (und uns) nicht zu langweilig wird mit den ganzen Küstenbildern, haben wir
noch den Abstecher in den Karijini Nationalpark und den Millstream-Chichester Nationalpark gemacht.
Wenn die Kimberley Cattle-Country sind, so ist die Pilbara Mining-Country. Überall gibt es
Eisenerz-Minen und Eisenbahnlinien, auf denen das Erz zur Küste transportiert wird.
Und mittendrin den Millstream Nationalpark: Hier gibt es jede Menge Wasser, das aus artesischen Quellen in
große Pools strömt. Das artesische Becken wird vom Fortescue River und dessen Zuläufen
gespeist. Dieses Wasser wird auch zur Wasserversorgung der westlichen Pilbara-Städte genutzt, was dem
so abgelegenen und "einsamen" Park an manchen Stellen einen etwas industriellen Anstrich verschafft.
Mount Nameless
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Tom Price
Vom Karijini NP kommt man auf dem Weg zum Millstream NP erst mal durch Tom Price. Das ist eine reine
Minenstadt. Der Mount Tom Price ist schon zum großen Teil abgetragen und es ist wohl nur noch
eine Frage der Zeit, bis die sich über den nächsten Berg hermachen. Hier gibt es auch den
zweithöchsten
Berg West-Australiens, den Mount Nameless, mit 1128 m. Tom Price selbst liegt immerhin gut 700 m hoch.
Da uns große Bagger und Minen nicht so interessieren, haben wir auf die 4 Mal täglich
stattfindende Minentour verzichtet.
In Tom Price kann man sich eine Genehmigung holen, um die
Wartungs-Straße entlang der Eisenbahnlinie nach Norden zu fahren. Die Strecke ist wesentlich
kürzer und auch besser gewartet als die öffentliche Piste zum Millstream Nationalpark. Um die
Genehmigung zu bekommen, muss man sich ein 10-min Video anschauen, in dem man erfährt, dass andauerndes
Gähnen und unkontrollierte Fahrzeugbewegungen erste Anzeichen von Müdigkeit sind, und man
seine Fahrweise entsprechend anpassen soll. Da Rot allgemein als Haltesignal verstanden wird, soll
man nicht mit roter Mütze oder T-Shirt bekleidet an der Bahnlinie rumlaufen. Weiter erfährt
man, dass die Züge auch nachts fahren und man sein Camp deshalb nicht auf(!) den Schienen aufschlagen soll.
Solchermaßen belehrt haben wir uns dann am nächsten Morgen auf die private Straße
der "Pilbara Iron" Minengesellschaft
begeben und das ganze auch problemlos gemeistert. Die waren
wohl noch nie auf der Gibb-River Road!!!
Crossing Pool
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Crossing Pool
Im Millstream angekommen machte sich erst mal wieder Verwirrung breit. Von der Tourist Information
in Tom Price ist ein Heftchen über den Park erhältlich. Dort steht, dass man nur am "Deep Reach Pool"
campen kann. Diesen erreicht man über die zweite Zufahrt in den Park. Dort erfährt man dann,
dass der Campground noch geschlossen ist (immer noch Wasserschäden von dem Zyklon im Sommer) und
man doch bitte wieder zurück zum ersten Zugang fahren möge und am "Crossing Pool" campen solle.
Das haben wir dann auch gemacht und am Crossing Pool noch einen kleinen wild-romantischen Platz
zwischen großen Paperbark Bäumen gefunden. Schwimmen konnte man auch, und die obersten
20 cm des Wassers waren auch angenehm warm :-).
Snappy Gum Drive
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Snappy Gum Drive
Der "Snappy Gum Drive" ist eine schöne Rundfahrt durch den südlichen Teil des Parks.
Warum die Eukalyptus-Bäume, die an den Hängen wachsen, "Snappy Gum" heißen, konnten
wir nicht rausfinden, geschnappt hat jedenfalls keiner. Aber schöne Aussichten gabs jede Menge.
Fortescue River Lookout
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Fortescue River Lookout
Unter anderem hat man auch einen wunderschönen Blick auf den Fortescue River in all seiner
Größe. Wenn man sich hier das Gestein anguckt, wundert es nicht, dass dort jede Menge
Eisen drin sein soll. Das ist nicht nur rot, sondern geradezu verrostet! Das Gestein, das in der Pilbara
abgebaut wird, hat ca. 60% Eisenerz (was wohl ziemlich viel ist, bin da kein Experte).
Deep Reach Pool
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Deep Reach Pool
Den Deep Reach Pool haben wir dann doch noch gesehen, von dem Picknick-Platz aus. Ist schon
'ne Menge Wasser hier, im Vergleich zum trockenen Umland. Die Zufahrt zum Campground stand allerdings
wirklich noch unter Wasser, wie wir später im Vorbeifahren gesehen haben. Wird wohl noch 'ne Weile
dauern, bis das alles weggetrocknet ist.
Mount Herbert Lookout
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Mount Herbert Lookout
Auf dem Weg in den nördlichen Teil des Parks kommt man am Mount Herbert vorbei, von dem
man eine fantastische Aussicht hat. Irgendwie merkt man, dass das Land hier schon so alt ist
(2,5 Milliarden Jahre). die ganzen Berge sind von der Erosion so abgetragen, dass nur noch Stummel
herausragen. An den Berghängen findet man jede Menge Geröll, das aber fast quadratisch
ist mit runden, nicht scharfkantigen Ecken, als hätte jemand einen Berg von "Ritter-Sport-Schokolade"
aufgetürmt.
Python Pool
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Python Pool
Die "Hauptattraktion" im Nordteil des Parks ist wohl der "Python-Pool", ein fast runder Pool eines
saisonalen Wasserfalls (war schon ausgetrocknet) mit kristallklarem Wasser. Herrlich zum Schwimmen.
Etwas weiter kann man am Snake Creek campen. Keine Ahnung, woher die Namen kommen, Schlangen
haben wir jedenfalls keine gesehen.
Küste bei Point Samson
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Point Samson
Das Eisenerz der Pilbara wird über die vielen Eisenbahn-Strecken an die Küsten nach
Port Hedland, Dampier oder auch hier nach Point Samson transportiert. Draußen vor der
Küste konnte man jede Menge leere Frachter vor Anker liegen sehen, die darauf warten, beladen
zu werden.
Ach ja, Schwimmen kann man hier auch, und so haben wir noch einen Badestopp eingelegt :-).
Hier noch ein paar Bilder aus der Pilbara:
Känguru zum Frühstück in Tom Price
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Fortescue River Crossing
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Pyramid Mountain nördlich Millstream
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Gecko am Fortescue Lookout
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Gedenksteine an einem Lookout Point
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Wildblumen in Millstream
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Am Fortescue
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Paperbark Bäume bei Sonnenuntergang
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Landschaft nahe dem Python Pool
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Eisenerz-Zug
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Rics Kommentar:
Eisenerz überall! Das macht auch rote Socken - unabhängig von der
politischen Gesinnung. Noch jetzt kommt überall dieser rote Staub aus den Ritzen unseres Campers!
Unsere Erdinger-Fahne ist schon ganz rot, und auch der Weisswein (den ich vor dem Kühlen in
einem der Außenfächer gestaut hatte) verteilt den roten Staub in unserem Kühlschrank...
Und der "Mount Nameless" bei Tom Price hatte natürlich nur bei den weißen Pionieren
keinen Namen - bei den Aboriginals heißt er Jarndrunmunhna, aber das hat die Weißen
natürlich nicht interessiert, bevor sich "Mount Nameless" eingebürgert hatte ;-)
Und Millstream ist wirklich schön. Wir hatten einen sehr idyllischen Platz am Fluss beim Crossing
Pool - bis auf unsere Caravaner-Nachbarn, die natürlich zuerst die riesige Satellitenschüssel
aufbauen, und dann ihren lärmenden Generator zum Fernsehen
anwerfen - mitten in der schönsten Natur!
Die Wartungsstraße der Eisenbahnlinie, über die wir nach Millstream gefahren sind, war eigentlich
gut. Nicht viel Corrugation, und vor allem wenig Verkehr. Viele Caravaner denken, dass die
"öffentliche" Straße besser ist als diese Wartungsstraße, für die man sich erst
eine Genehmigung holen muss. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Das letzte Stück nach
Millstream, das wir auf der "normalen" Straße gefahren sind, war dann auch stark korrugiert -
wahrscheinlich durch den vielen Verkehr. Hier haben wir dann auch das Pärchen auf den
Fahrrädern gesehen, die ein paar Stunden später auch auf dem Campground ankamen. "Nur"
60km hatten sie an diesem Tag auf der korrugierten Piste geschafft; "normalerweise schaffen wir
so 100km", sagten sie, als sie sich am nächsten Morgen wieder auf die Piste machten. Also,
das wär wirklich nichts für mich, vor allem bei der sengenden Hitze hier.
Auf dem Weg zum Python Pool wird die Landschaft dann wieder ziemlich eintönig, bis man vom Mount
Herbert aus eine tiefe Narbe in der Gegend sieht, und dort ist dann auch der Python Pool mit seinen
wunderbaren Farben. Leider kann man da nicht campen, aber einen Besuch war's schon wert...
Point Samson: Total verschlafenes Dorf, aber die Strände sind eigentlich ganz nett zum
Schwimmen, zumindest bei Flut. Beim Honeymoon Cove sollte es laut Broschüren eigentlich direkt
ein Riff geben, aber es stellte sich heraus, dass dieses wohl im letzten Zyklon von Sand begraben
wurde. Na ja, wir hoffen, dass wir noch genug Riffe in Ningaloo sehen werden...
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