Broome und die Pilbara-Küste
Vom Cape Leveque sind wir nach Broome gefahren. Dort war alles ausgebucht, so daß wir auf
dem sogenannten "Overflow"-Campground gelandet sind; ein Sportplatz, auf dem mit weißer Farbe die
Stellplätze markiert sind. Aber ok. Zu Fuß kann man den Town Beach erreichen, abends wird sogar ein
Film gezeigt und zweimal die Woche gibt es Gymnastik für die ältere Generation :-)
Der Campground wird von einem Verein geleitet, der damit in der Saison Geld für die
Jugendarbeit verdient. Keine schlechte Sache.
Natürlich waren auch mal wieder Reparaturen fällig. Die
Klimaanlage, die wir bisher hauptsächlich zum Heizen benutzt haben, war zum zweiten Mal kaputt. In der
Werkstatt haben die uns dann eine Neue eingebaut, leider ohne Heiz-Funktion ("Sowas gibt es in Broome nicht").
Klar, aber wir fahren ja nach Süden, wo die Nächte wieder kalt werden. Nun, statt einer kaputten Heizung haben
wir jetzt gar keine mehr. Also Wetter: Nach dem viel zu kalten Winter hier, jetzt bitte einen schönen
warmen Frühling mit lauen Nächten!
Am Town Beach von Broome
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Broome
Als wir am Town Beach waren, war leider Ebbe, so dass man vom Wasser nicht viel sah. Aber so
ein Badestrand mitten in der Stadt hat schon was - in der Mittagspause mal eben schwimmen gehen, ist
gar nicht so schlecht :-)..
Cable Beach
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Richtig schön schwimmen kann man am Cable Beach im Norden von Broome. Hier gibt es einen bewachten Strand
und die Jungs von der Lifeguard achten sehr darauf, dass man auch nur im markierten Bereich schwimmt. Ein weiterer
Bereich ist zum Wellenreiten markiert. Alles etwas voll, man kann Sonnenschirme mieten etc., aber das Wasser und
die Wellen waren herrlich.
Staircase to the Moon
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Das ist DAS Ereignis in Broome: Zu bestimmten Zeiten, bei Ebbe, kann man die "Staircase to the moon" beobachten.
Das Licht des aufgehenden Mondes reflektiert dann so in den ewig breiten Schlammebenen, dass es wie eine
Treppe aussieht. Gibt es an der Nordsee wahrscheinlich auch, aber hier hat man das zu einem Touri-Event
aufgeblasen, so dass an den entsprechenden Tagen hier alles überfüllt ist. Es waren ein paar
Wolken da, vielleicht hat uns das Ganze deshalb nicht sonderlich beeindruckt, aber der Strand war voll und alle
haben mit ihren kleinen Digi-Cams fleißig den Mond angeblitzt :-). Dazu gibt es dann einen Markt am
Town Beach,
damit die Leute die Wartezeit nicht unnütz verbringen, sondern ihr Urlaubsgeld sinnvoll ausgeben. Essen, Trinken,
überteuerten Perlenschmuck und jede Menge billige Klamotten aus Bali.
Am Strand bei Barn Hill
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Barn Hill
Nächste Station war Barn Hill, eine Vieh-Station, die einen Campground unterhält ("Farm Stay"). Ein schöner
Strand zum Schwimmen und Muschelsammeln (Ric denkt darüber nach, noch einen Trailer zu kaufen, damit wir
die alle transportieren können :-)), aber der Campground war ziemlich groß und voll. Die Toiletten und
Duschen kann man am besten als "rustikal" beschreiben: Für eine warme Dusche mußte man erst das
Wasser mit einem Holzofen erhitzen und ein Dach überm Klo gab es nur gelegentlich.
80 Miles Beach
Den 80 Miles Beach wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Einen einzigen Campground gibt es
an dem ewig langen Strand. Der war zwar recht gut besucht, hatte aber viele schöne schattige Plätze.
Bei Flut war der Strand voller Angler, die alle paar Meter dort ihre Würmer gebadet haben, so dass es
echt schwer war, eine Stelle zum Schwimmen zu finden. Bei Ebbe war das Wasser ziemlich weit weg, und man musste
schon ein ganzes Stück laufen, dazu noch sehr flach, so dass man ziemlich weit rausgehen musste. Das
haben wir dann nicht gemacht, da es angeblich gelegentlich Haie oder Crocs geben soll. Gesehen haben wir
keine, aber überall stand "Schwimmen auf eigene Gefahr". Aber jede Menge herrlicher Muscheln gab's
(vielleicht doch noch einen Anhänger kaufen? :-))
Das letzte Erdinger...
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Weils so schön war, haben wir uns hier auch unser letztes "Erdinger" aus Melbourne geteilt. Die
Leute haben zwar etwas geguckt, als wir das Ganze mit Fahne und so zelebriert haben, aber dass man "sein Bier
in Ehren hält", dafür hat jeder Aussie Verständnis.
Viele Grüsse übrigens zum Herbstfest nach Erdingen!
Sonnenuntergang am 80 Miles Beach
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Auch hier geht die Sonne unter, und das macht sie gar nicht mal so schlecht, wie ich finde...
Am Cape Keraudren
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Cape Keraudren
Eigentlich hätten wir von hier nach Port Hedland durchfahren können, aber da gab es in der
Karte noch dieses Bushcamp am Cape Keraudren... Beim Ranger haben wir gefragt, wie das denn hier so mit
Schwimmen sei, da alle nur sagten "Krokodile!". Der Ranger meinte zwar, es gäbe da einige, aber
Schwimmen sei ok, man solle halt aufpassen.
Da eh Ebbe war, haben wir "nur" einen schönen Strandspaziergang
gemacht und natürlich Muscheln gesammelt (aber nur ein paar kleine, ganz bestimmt!). Am Abend wurden wir
für den harten Tag mal wieder mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Abends, am Lagerfeuer, haben wir
dann noch mit zwei deutschen Auswanderern (hallo Arnulf und Herta!) zusammengesessen. Vielleicht treffen wir
sie ja noch mal wieder, wenn wir in Adelaide vorbeikommen.
Rics Kommentar:
Broome gehört zwar offiziell schon zum Kimberley, aber es passt eigentlich sehr
gut zu den Standlandschaften der Pilbara-Küste. Überall endlose, wunderschöne Strände,
direkt am Indischen Ozean, aber fast niemand schwimmt hier - mal von den zum Schwimmen freigegebenen 200m
am Cable Beach abgesehen. Übrigens gibt es kaum Kabel am Cable Beach; der Name kommt von dem ersten
Kommunikations-Kabel, das von diesem Strand aus durch den Ozean nach Indonesien zur Insel Java gelegt wurde.
Barn Hill war nach Broome doch ein bisschen "erlösend": Kaum Leute an den endlosen Stränden,
und die Viehzüchter von der Farm interessieren sich ja auch nicht für den Strand ;-). Dafür
sahen die Toiletten und Duschen auch aus wie auf einer sehr entlegenen Farm: Alles total crude
zusammengezimmert (Steinplatten, Wellblech, Draht...), und wohl schon seit Jahren nicht mehr repariert.
Der 80 Miles Beach Caravan Park war dann wieder echt "Caravan Land", fast wie auf einem Stadt-Zeltplatz,
aber mitten im Nirgendwo. Da braucht man nicht mal die Satellitenanlage zum Fernsehen (die viele Caravaner
natürlich als erste aufbauen), es geht auch mit Antenne, denn der Zeltplatz hat Repeater-Masten
für TV und Mobilfunk. Aber der Strand ist schon gigantisch - 80 (Land-)Meilen stimmt ungefähr.
Und Cape Keraudren ist eigentlich ein Buschcamp - kein Wasser, kein Strom. Aber da die Zufahrt fast ganz
geteert ist, bis auf die letzten 10km, die sehr gute Gravel Road sind, kommen auch hier viele
Caravaner mit ihren riesigen Gefährten hin. Die haben Wassertanks und Toiletten eingebaut, und für
den Strom hat man ja den (lärmenden) Generator. Zum Glück hatten wir einen ziemlich abgelegenen
Platz, direkt an der letzten Düne vor dem Strand. Und nahe an der Grubentoilette (die allerdings
schlecht konstruiert war, und ziemlich stank). Dafür konnten wir hier endlich wieder ein Lagerfeuer
machen. Nur Holz war kaum zu finden auf dem Weg in diese Dünenlandschaft, in der es meist nur
Büsche gibt. Zum Glück fand ich in einem Grader-Track neben der Fahrbahn einen River Gum -
also einen ziemlich großen Baum, den der Grader wohl vor einiger Zeit umgefahren hatte (muss wohl
so ziemlich der einzige Baum hier gewesen sein). Das gab reichlich zundertrockenes Holz, das wir abends
genüsslich mit unseren Nachbarn verbrannt haben :-)
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