Australien 2006
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30.07.06 Horizontal Falls - GPS   16° 22,7' S   123° 57,6' E Karte

Panorama
Buccaneer Archipelago

Von Derby zu den Horizontal Falls

In Derby haben wir uns unsere erste gebuchte Tour gegönnt, einen Flug zu den "horizontalen Wassserfällen" in der Talbot Bay. Die Gegend hier hat eine Tide von bis zu 13 m, das heißt eine Menge Wasser strömt hin und her. In der Talbot Bay gibt es nun zwei Engstellen, an denen das Wasser nicht schnell genug durch kommt. Dadurch staut es sich auf der einen Seite und fließt wie ein Wasserfall zur anderen Seite hinunter. Das ganze mit einer irren Geschwindigkeit, vielen Wirbeln und starker Strömung. Seit wir das vor Jahren in einer Doku gesehen hatten, wollten wir da hin. Nun sind wir da!

Da dies wirklich etwas Besonderes ist, haben wir uns diesmal etwas mehr Speicher gegönnt, und haben größere Bilder hinterlegt. Diese bekommt man, wenn man auf die Bilder auf dieser Seite klickt.

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Karte der Talbot Bay

Talbot Bay

Um das ganze zu toppen, haben wir nicht nur den Halbtagesausflug mit Flug und kurzer Bootstour gemacht, sondern sind eine Nacht auf einem 82 Fuß-Katamaran dort geblieben. Von Derby sind wir per Wasserflugzeug in die Bay geflogen, dort in ein Jet-Boot umgestiegen, mit dem wir dann durch den ersten der Wasserfälle gefahren sind. Anschließend gab es Lunch an Bord, während die nächste Tour durch die Fälle gefahren wurde. 9 Leute von Broome aus. Wir waren nur zur viert! (außer uns noch ein Pärchen aus Holland). Dann hatten wir das ganze riesige Boot für uns alleine (außer den 6 Crew-Mitgliedern), konnten uns eine der 6 Kabinen aussuchen, und haben den Nachmittag mit Snacks am Oberdeck oder im Whirlpool verbracht (siehe Galerie).

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Tidengewässer bei Derby

Tidengewässer

Auf dem Flug konnte man gut die riesigen Tidengebiete um Derby sehen. Da gerade Ebbe war, sah man wie die trockenen Gebiete teils irre Muster bildeten, durch die noch ein paar Flüsse mäanderten. Die 35 min Flug waren im Nu vorbei, ich konnte mich kaum sattsehen.

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Horizontal Falls

Horizontal Falls Karte

Hier sieht man wie das Wasser durch die beiden Engstellen strömt. Der im Bild vordere Fall ist zu eng um bei diesem Wasserstand durchfahren zu können. Den kann man nur bei Stillwasser passieren. Durch den im Bild hinteren Fall sind wir mehrmals mit dem Jet-Boot gefahren. Ist schon irre im Wasser bergauf bzw. bergab zu fahren. Dazu die ganze wunderbare Szenerie: türkisfarbenes Wasser, angenehme Temperaturen, die Berge (auch Reste eines Korallenriffs aus dem Devon, wie in der Windjana Gorge). Leider gehört Schwimmen nicht zu den angesagten Aktivitäten: Salzwasserkrokodile und Haie. Krokodile haben wir nicht gesehen, dafür aber bis zu 4 Haie, die am Heck unseres Bootes herumschwammen.

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Im Wasserfall

Im Wasserfall

Am beeindruckendsten fand ich, als wir mit dem Boot mitten in der Strömung stehen geblieben sind, und das Wasser so an uns vorbei rauschte. Hier sieht man ganz gut den Höhenunterschied, wenn das auch im Bild nicht so gut rüber kommt wie "in Echt". Dort wo das Wasser hinein strömt bilden sich irre Whirlpools, die uns ganz schön durchgerüttelt haben. Einfach irre. Das war mit Sicherheit das Schönste und Beeindruckendste was wir auf unserer Tour bisher erlebt haben! Am nächsten Morgen haben wir dann noch eine "Bonustour" gemacht. Der Jet-Boot Fahrer meinte er müsse eh seinen Motor aufwärmen, bevor die nächste Tour kommt und wir könnten ruhig mitkommen. So haben wir erst eine "ruhige" Tour in die hinteren Buchten gemacht, die man sonst nie zu sehen bekommt, bevor wir noch ein paar Mal durch den Wasserfall gebraust sind. Klasse!

Hier noch ein paar Bilder von dieser Tour:

 

Rics Kommentar: Das war einfach großartig! Nicht ganz billig, aber es war's voll wert. Hier kommt man nur mit Flugzeug oder Boot hin (etwa 7 Stunden von Derby mit dem Boot; es gibt aber keinen regelmäßigen Verkehr). Das Jet-Boot wird übrigens von einem Yanmar-Dieselmotor (Turbo) mit etwa 400 PS angetrieben, und ist dank des Wasserstrahl-Antriebs erstaunlich wendig.

Bleibt zu sagen, dass es diese Touren erst seit etwa 2 Jahren gibt. In der Doku von Malcolm Douglas, die mal im deutschen TV lief, war sehr spezielle Ausrüstung nötig (spezielles Boot, usw.), und eine Sondergenehmigung (schließlich gehört das Land den Aboriginals). Und Malcolm konnte die Fälle auch nur sehr vorsichtig bei Stillwasser passieren. Und jetzt konnten wir mit dem Boot durch die Fälle fahren, trotz großem Höhenunterschied, und sogar in der Engstelle stehenbleiben (während der Motor mit vollen Touren schiebt)... Einfach super, sowas habe ich noch nie gesehen!

Übrigens können wir unseren Veranstalter "Kimberley Extreme" nur empfehlen. Es gibt noch einen zweiten (und somit ein zweites Boot in der Bucht), aber die haben kein Jet-Boot, nur eines mit zwei "normalen" Außenbordern, und müssen ziemlich vorsichtig durch die Fälle fahren. Außerdem sind sie fast immer ausgebucht, während die "Discovery One" angeblich oft nur mit 4 Gästen belegt ist. Irgendwie scheint das Management die Flüge nicht so auf die Reihe zu bekommen, dass die Kapazität des Boots ausgelastet ist. Also: zur Zeit sehr empfehlenswert! Komfortabel, ziemlich individuell, und mit reichlich Platz.

Ach ja, der Flug. Die Tiedengewässer des Buccaneer Archipelagos sind wirklich toll, besonders wenn man (wie wir) ziemlich niedrig fliegt! Das Wasserflugzeug war dafür ziemlich eng, mit 4 Passagieren und dem Pilot voll besetzt. Auf dem Hinflug saß ich auf dem Sitz des Ko-Piloten. Da kriegt man einiges mit vom Fliegen, wenn es auch etwas unbequem war: Wenn ich meine Beine nicht angezogen habe, kam ich mit den Füssen immer in die Pedale des Seitenruders, in die der Pilot bei jeder Bö tritt, und wenn ich die Beine anziehe, schlägt das Steuerhorn des Ko-Piloten auf meine Knie, wenn der Pilot seines bedient. Na ja, war aber nicht so schlecht. Verglichen mit dem, was man als Tourist so an Jet-Fliegern gewöhnt ist, ist das halt wie "Fahrrad fahren" :-)

Nachtrag: Leider starb der "Croc Man" Malcolm Dougles 2010 bei einem tragischen Autounfall. Er wurde auf dem Gelände seines Wildparks in Broome von seinem eigenen 4WD gegen einen Baum gedrückt :-(


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