Vom Kings Canyon zu den West MacDonnell Ranges
Nachdem wir Yulara hinter uns gelassen hatten, ging es zunächst über Asphalt
nach Watarrka, bzw. zum Kings Canyon
.
Da wir den schon von unserer letzten Reise her kannten,
haben wir dort nur eine Nacht auf einem nahegelegenen Campground (King's Creek)
verbracht,
aufgetankt, und uns einen Permit (2,20 Dollar) für die Mereenie Loop geholt, denn diese unbefestigte
Strecke geht durch Aboriginal Land. Dort wurden wir dann erstmal wieder durchgeschüttelt;
die Strecke war teilweise schlechter als der Oodnadatta Track. Die nächste
Sehenswürdigkeit war dann Tnorala oder Gosse Bluff
,
ein gewaltiger Einschlagkrater,
den ein Komet vor 142 Millionen Jahren hinterlassen hat. Den inneren Kraterrand (siehe
Bild oben) hat die Erosion verschont und man kann mit Allrad-Fahrzeugen hineinfahren.
Innen ist es wirklich beeindruckend; man ist völlig umgeben von diesen vertikal
geschichteten Krater-Formationen. Nach diesem Abstecher erreichen wir dann langsam
die West MacDonnell Ranges, die sich bis nach Alice Springs erstrecken, und die
einiges zu bieten haben.
Redbank Gorge
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Redbank Gorge
Abends haben wir auf einem Busch-Campground hoch
auf dem Kliff über der Redbank Gorge übernachtet.
Die Aussicht in die Schlucht war großartig.
Unsere einzigen Nachbarn waren ein Pärchen aus Melbourne mit einem Bushcamper,
die wir dann am gemeinschaftlichen Campfire etwas kennengelernt haben. Am nächsten
Tag sind wir dann hinunter in die Schlucht gewandert. Dort hat sich der Finke - ein
Fluss, der die hiesige Landschaft bis zum Lake Eyre geformt hat - tief in den
Fels gegraben, und einen steilen Durchlass geschaffen, durch den man sogar
hindurch schwimmen könnte (wenn das Wasser nicht so eisig wäre).
Glen Helen Lodge
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Glen Helen Gorge
Bei Glen Helen erreichen wir dann wieder Asphalt.
Auch die Glen Helen Gorge ist eine tiefe Schlucht, die der Finke in die MacDonnell Ranges
geschnitten hat. Nahe bei der eigentlichen Schlucht ist die Glen Helen Lodge, auf deren
Campground wir übernachtet haben. Auch hier ist alles noch ziemlich teuer, aber
wenigstens konnten wir abends in den weichen Sesseln in der Lodge ein Bier zu uns nehmen,
und uns vor dem Kaminfeuer wärmen, denn der Wind ist immer noch eisig.
Ellery Creek Big Hole
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Über Ellery Creek
nach Alice Springs
Die nächste Attraktion, die wir besucht haben, war Ellery Creek Big Hole: Schon wieder
ein tiefes Loch, das ein Fluss in die Felsen geschnitten hat, aber diesmal war es eben
der Ellery Creek, und nicht der Finke ;-) Auch dieses Wasserloch ist faszinierend mit
seinen schroffen Felsen. Und während wir noch die Gegend betrachteten, war plötzlich
auf der anderen Seite ein Dingo im flachen Wasser zu sehen. Leider sind diese Tiere sehr scheu,
und bis wir das richtige Tele bereit hatten, war er auch schon wieder verschwunden. In Ellery
wird es wieder etwas touristischer, denn jetzt sind es nur noch knapp 50km bis Alice. Und
da sind wir nun: Auf einem städtischen Campground am Rande von Alice Springs, mitten
in der "Zivilisation". Jetzt heißt es shoppen, Auto reparieren (unsere Heizung
geht schon seit Lake Eyre nicht mehr), und die nächsten Etappen vorbereiten...
Andreas Kommentar: Die MacDonnells sind wirklich Klasse, und ich freu mich auch schon darauf,
die Eastern MacDonnells kennenzulernen, aber es ist mir einfach zu kalt hier. Was soll's, noch
ein paar Tage Fleecepulli und Mütze, dann geht's weiter nach Norden. Wäre einfach
zu schade,
die schönen Sachen hier links liegen zu lassen. Wenigstens haben wir heute unsere Klimaanlage
reparieren lassen, sprich, die Heizung geht wieder. Morgen laden wir dann die Homepage hoch,
ein bisschen Shoppen in Alice (ich brauch unbedingt noch neue Schuhe :-)), dann geht's ins
Rainbow Valley.
Auch wenn kurz nach Alice der Wendekreis des Steinbocks ist und man sich dann offiziell in den
Tropen befindet, hat das Wetter dies anscheinend noch nicht mitgekriegt. Werde dann berichten, wenn
endlich die Butter schmilzt. Im Moment ist sie noch nicht mal streichfähig - ohne Kühlschrank.
Auf dem Feuer in der Redbank Gorge haben wir auch erfolgreich Brötchen gebacken, vom selbst
angesetzten Sauerteig. Fehlt noch ein gescheiter Ofen, dann gäbe es auch mal "richtiges" Brot.
Was die hier so als "deutsches Brot" verkaufen ist zwar fast schwarz (Zuckercoleur) und es finden sich
auch ein paar Körner drin, aber man kann eine Scheibe immer noch auf Briefmarkenformat
zusammendrücken, so pampig ist das!
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