Karibik 2023
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Grenada - GPS   12° 31,2' N   61° 46,3' W Karte

Panorama
Am Morne Rouge Beach

Grenada

Am Montag (20.02.) verbringen wir noch etwas Zeit im Mariners Hotel, packen die Koffer (wieder für einen warmen Ort 😎), fahren dann zum Argyle Flughafen, und bald landen wir in Grenada, fahren mit dem Taxi zu unserem Hotel und verbringen die erste Nacht in Grenada. Mittwoch (22.02.) machen wir dann einen Ausflug nach St. George's und schauen uns dort etwas um.

Flug nach Grenada

Eingentlich war der Flug nach Grenada problemlos. Man fragt sich nur irgendwie, ob der ganze Aufwand mit lange vorher da sein, 50 USD Übergepäck bezahlen (für 2 kg!), Sicherheitscheck (mit Barfuß durch den Scanner laufen - der dann doch piepst), und langer Warterei wirklich notwendig ist für einen Flug von 25 min.

Jedenfalls fühle ich mich nach einem solchen Flug irgendwie wie ausgeraubt. Selbst alle Feuerzeuge (normale Einwegfeuerzeuge) mussten wir abgeben, angeblich "hoch gefährlich"! Wasser haben wir auch keines mehr, in beiden Flughäfen sind im Wartebereich alle Läden geschlossen, und auch im Hotel können wir keines kaufen, da alles geschlossen ist; das Taschenmesser ist auch nicht da wenn man es braucht (ist irgendwo tief im Aufgeb-Gepäck)... Ansonsten wäre es ein schöner Flug gewesen 😏.

Na ja, jedenfalls kommt endlich unser Taxi, und wir fahren vom Maurice Bishop International Airport zu unserem Hotel, das Kalinago Beach Resort, wo wir einchecken.

Im Kalinago Resort

Jetzt sind wir angekommen in dem Resort am Morne Rouge Beach. Im Bild links oben kann man gerade noch das güne Dach am linken Rand erkennen. Das Zimmer ist soweit OK: 2 Betten (nicht 1 oder 3, wie bei vorherigen Aufenthalten), Bad OK (man kann Menge UND Temperatur des Wassers beim Duschen regeln - bisher war es meist ein entweder oder 😉), Kühlschrank ist OK. Aber: Die Beleuchtung ist entweder unbrauchbar oder kaputt (sind wir schon gewohnt), und das Appartement hat zwei Durchgangstüren zum Nachbarzimmer. Gut, die sind verriegelt, aber die Gäste dort sitzen offenbar gleich an einer dieser Türen und unterhalten sich lautstark - das ist mit diesem verschwindenden Lärmschutz schon etwas störend...

Und hier ist wirklich nichts los. Die Poolbar ist entweder zu oder verwaist, das Restaurant ist dauerhaft geschlossen, Essen gibt es nur in einer kleinen Strandbar neben dem Resort (im Bild unten rechts sitzt Andrea dort im Außenbereich), und die Auswahl an Speisen ist sehr begrenzt (speziell für Andrea gibt es wieder nichts, aber ich finde das Essen auch nicht toll), und generell ist der Service hier extrem langsam (und wir sind schon einiges gewohnt) und lustlos. Leider gibt es keine Alternativen, die man ohne Taxi erreichen kann - doch, eine nette Bar haben wir Mittwochs am Strand gefunden - sie machten aber gerade zu, nächste Öffnung am Sontag (da sind wir schon auf dem Rückflug), wenn die nächsten Kreuzfahrer kommen 😔.

Irgenwie scheint hier alles etwas "Kreuzfahrerverseucht", denn das ist das Geschäft hier. Selbst bei uns im Resort: Am morgen ist der Strand bevölkert, alle Liegen belegt, obwohl eigentlich nichts los ist im Resort. Die Kreuzfahrer werden von St George's hierhergebracht, sie haben sich einen halben Tag im "Resort am Traumstrand" gebucht 😟.

Sonnenuntergänge

Die Sonne versinkt genau hinter unserer Bucht im Meer. Müsste toll sein, aber leider ziehen da gerade abends meist ein paar Wolken auf... Na ja, vielleicht haben wir ja in den nächsten Tagen etwas Glück.

Vor dem Sonnenuntergang, wenn die Sonne tiefer steht und es nicht mehr so heiß ist, kann man etwas Sport treiben, wie die beiden im Bild mit dem Rugby-Ball. Und nach dem Sonnenuntergang gibt es auch noch etwas zu sehen: Planeten. Im Bild sieht man Jupiter über und Venus unter der Mondsichel.

Der Strand hier in der Bucht ist eigentlich schön. Leider gibt es jedoch - nicht direkt zu sehen - gerade in der Brandungszone einen Bereich mit sehr spitzem Vulkankies - nur für abgehärtete Fußsohlen. Aber ich habe schon eine Stelle gefunden, wo es ganz gut geht.

Ja, das werden wir bald sehr vermissen: die Sonne, den Sand, das warme Wasser... Aber noch genießen wir es.

Ausflug nach St. George's

Am Dienstag überlegen wir, ob wir eine geführte Inseltour machen sollten, verwerfen die Idee aber bald. Alle Angebote sind nicht nur teuer, sondern es gibt auch nur Lokationen, die sehr touristisch sind, und die wir auch schon einmal gesehen haben. Auch im Web finden wir keine interessanten Ziele für eine individuelle Tour. So beschließen wir, heute nur "Strandleben" zu machen, und morgen in Grenadas Hauptstadt St. George's zu fahren, um dort einen Tag zu verbringen.

Mittwoch morgen stehen Taxis vor unserem Resort, die Kreuzfahrer aus St. George's bringen, um einen halben Tag im Resort zu verbringen. Die Taxifahrer müssten leer zurückfahren, um die nächste Fuhre zu holen. So bekommen wir ein sehr preiswertes Angebot, und fahren mit zum (neuen) Kreuzfahrt-Terminal direkt in der Stadt.

Zunächst machen wir uns an den Aufstieg nach Fort George: Steile Wege, viele Treppen, aber es geht, denn noch sind wir ja ausgeruht 😛. Das Fort wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von den Briten erbaut, nachdem sie Grenada von den Franzosen übernommen hatten. Heute ist es ziemlich verfallen, aber die Aussichten von diesem Hügel über der Bucht von St. George's sind sehr schön.

Von dort sieht man im Norden das neue Kreuzfahrt-Terminal von oben - riesig. Die Aida rechts sieht fast wie das Beiboot des riesigen MSC-Kreuzers aus. Im Fort sind natürlich auch einige Kreuzfahrt-Passagiere, aber wir sind wohl früh genug, und es ist nicht zu voll.

Nach Süden hat man einen Blick auf die langen Strände von Grand Anse. Im Bild rechts, das vorletzte Kap, ist übrigens der Quarantine Point, hinter dem die Bucht mit unserem Resort liegt. Und dort, auf der Reede vor St. Georges, liegt dann auch die Mandalay, ein 3-Mast Schoner, den wir noch 2019 in den Tobago Cays getroffen haben. Seit der Pandemie hat sie aber die regulären Fahrten mit Passagieren eingestellt. Angeblich ist sie noch komplett für Charter-Touren buchbar, aber bei ihrem augenscheinlichen Zustand bezweifeln wir das 😟.

Hier oben gibt es auch einige alte Kanonen, die angeblich manchmal bei Feierlichkeiten noch abgefeuert werden. Aber alle, die ich gesehen habe, waren vernagelt und wohl kaum noch brauchbar. Trotzdem beeindruckend, so ein alter 12-Pfünder! Etwas mehr nach rechts gäbe es auch ein gutes Ziel - OK, nur ein Scherz 😁.

Nach Osten schaut man in die Carenage, den großen Naturhafen, den Fort George schützen sollte. Dort wollen wir gleich hingehen. Im Südost liegt ja die Lagoon, die Ankerbucht, in der wir oft mit der Yacht gelegen haben. Dort hat sich aber jetzt die Port Louis Marina ausgebreitet, und die finde ich nicht eines Fotos wert.

Auf dem Weg die steilen Straßen in die Carenage hinunter kommen wir an eine unübersichtliche, enge Kreuzung mit viel Verkehr. Dort verhindert eine Verkehrspolizistin das Chaos. Sie schaut sehr streng, winkt uns dann aber doch freundlich herüber, damit wir an den Autos an der engsten Stelle vorbeikommen.

In der Carenage angekommen nehmen wir erstmal ein kühles Getränk gleich an der Pier. Dort steht auch eine Statue. Scheint sie zu sagen "Oh Gott, was ist aus dieser Bucht geworden"? Angesichts der großen Frachter und des sehr industriellen Anblicks, den die alte Kreuzfahrer-Pier jetzt hat, könnte man das meinen. Aber nein, die Statue wurde aufgestellt als Dank für die Hilfe für die Passagiere des italienischen Schiffs "Bianca O", das hier 1961 abgebrannt ist...

Dann schlendern wir ein wenig die Pier der Carenage entlang. Hier wird viel Fischfang betrieben, und erstaunlicherweise ist das Wasser hier trotzdem sehr klar. Hier an der Pier finden wir auch ein Beiboot der Mandalay vertäut. Sieht genauso schlimm aus wie das Mutterschiff, oh je... Aber auch der Tourismus ist hier noch präsent. Die Kreuzfahrer lassen sich in einer "Bimmelbahn" durch die Stadt fahren - wir gehen lieber zu Fuß. Und an der Pier liegen auch die Touri-Katamarane "Rhum Runner" I & II; die waren auch schon mit ihrer "Ladung" in unserer Bucht.

Von der Carenage gehen wir zurück in die Stadt, zum zentralen Wochenmarkt. Teilweise herrscht dort reges Treiben, wie wir es kennen, aber viele Stände sind auch leer!? Und der Markt hat eine dunkle Geschichte: Er war einmal ein Sklavenmarkt, wie man auf einer Gedenktafel lesen kann 😪.

Jetzt haben wir genug gesehen, das letzte "Abenteuer" ist die Fahrt zurück. Gleich am Markt sind Haltestellen, wo öffentliche "Busse" fahren. Etwas eng, ich komme auf 19 Leute und 2 Kinder in dem kleinen Toyota Hiace, aber die Leute sind freundlich, sagen uns, wo wir aussteigen müssen (ein Supermarkt in der Nähe unseres Resorts), und es war die billigste Fahrt bisher: 2,35 EC pro Person 😀.

Zum Schluss noch das Motto des Tages (auf einem Auto in der Carenage):

Bild
Motto des Tages

Andrea's Kommentar: Kalinago Resort: Tja, davon hatte ich mir etwas mehr versprochen. Das eigene Restaurant war geschlossen und das "viel gepriesene" Restaurant & Beach Bar "Sur La Mer" war in meinen Augen nix dolles, sehr kleine Karte, eher 'ne bessere Pommesbude, es sei denn man steht auf fett Gegrilltem. Die vegetarischen Roti waren ok, wenn auch zimlich trocken. Doch einmal bekam ich sogar auf Nachfrage einen Salat, den es offiziell gar nicht gab. Was für ein Fest!
Die Webseite des Resorts, mit den vielen Hotelaktivitäten, die mich interessiert hatten, sollte dringend mal überarbeitet werden, da nichts davon stattfindet. Die angepriesen Liegen am Pool aus Teakholz mit "soft down cushions" gab es, aber ohne Kissen und somit knochenhart. Nun immerhin gab es Plastik-Liegen am Strand, wenn man früh genug da war. Aber nirgendswo ein Stuhl, auf dem man mal sitzen konnte, außer im Zimmer. Die Cocktails waren die schlechtesten, die wir in den 6 Wochen probiert haben. Das haben wir schnell sein lassen und uns auf Bier oder mal Rum pur mit Wasser oder Tonic beschränkt. Nun, das Positive ist, das Kalinago hat uns den Abschied von hier sehr erleichtert. Das Meer und die Wärme werden wir allerdings sehr vermissen!
St. George's: Der Ausblick vom Fort ist wirklich toll und lohnt den Aufstieg. Das beste war die Bus-Fahrt zurück. Grenada hat angeblich eines der besten öffentlichen Verkehrsnetze in der Karibik. Die Busse haben Nummern und feste Routen. Es gibt nur keinen Plan der Routen, nur eine Liste der Städte oder Orte, die abgefahren werden. Man muss sich durchfragen.
Auch wenn man denkt, jetzt ist der Bus wirklich voll, einer passt immer noch rein. Zum Schluss hat sich noch der "Schaffner" vorne reingestellt, quer über die Sitze gebeugt. Und die Leute waren wirklich nett, eine Dame, die mit uns ausstieg, hat uns noch den besten Weg zu "unserem" Shopping Center gezeigt, wo wir uns ein bisschen verproviantiert haben.


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