Australien 2023
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Thema Zelt-Anhänger

Panorama
Unser Trailer auf der Middle Lagoon Road

Unser Wohnzimmer

Unser Zeltanhänger wird unser Wohn- und Schlafzimmer sowie Küche für unsere Zeit unterwegs sein. Viel können wir noch nicht dazu sagen, aber Updates kommen, sobald wir vor Ort sind und unseren Trailer übernommen haben.

Auf jeden Fall war die Kommunikation bisher sehr gut und wir haben einen gutes Gefühl, dass wir bei Challenge Camper Trailer Hire gut aufgehoben sind.

Bild
Wir (Mitte) mit Jane und Gary

23.06.2023 Wir übernehmen den Trailer

Wir haben heute den Trailer bei Jane und Gary abgeholt. Letzten Sonntag konnten wir schon mal einen Einblick bekommen, wie das Zelt auf- und abgebaut wird. Wir hatten zusätzlich Bettzeug und Küchenausstattung gemietet, und Jane und Gary haben uns damit reichlich und gut ausgestattet. Einiges war viel zu viel, so dass Arnulf die Teile, die wir nicht benötigten, wieder zurück gebracht hat. Hauptsächlich Grill-Utensilien, die wir nicht nutzen.

Die Übernahme war prima und herzlich, Gary und Ric haben die Ausrüstung angeschaut, während Jane und ich uns um den Papierkram gekümmert haben. Da es immer noch regnete, konnten wir unseren Trailer nicht zur Probe aufbauen, aber waren zuversichtlich, dass alles funktionieren würde. Sogar ein neues Reserverad und eine zusätzliche Gasflasche hat Gary noch besorgt.

Und für das große Federbett plus zusätzlicher Wolldecke sollten wir noch sehr dankbar sein, die ersten Nächte waren saukalt.

Wir sind mit einem guten Gefühl und herzlicher Verabschiedung mit unserem neuen "Zuhause" erst mal zu Arnulf gefahren, um alles zu packen.

Der Trailer im Alltag

Erst mal vorweg, ja, es ist schon Arbeit das Zelt auf- und abzubauen, bis alles steht, alle Lichter verkabelt und ggf. das Solarpannel angeschlossen ist, benötigen wir schon so 1,5 bis 2 Stunden. Das reine Zelt aufbauen ist schnell erledigt, aber der Reihe nach:

Wir kommen an einem Platz an und schauen erst mal in welche Richtung, je nach Sonne und Wind, wir das Zelt am besten aufbauen (so denn der Platz groß genug ist, und wir eine Wahl haben). Dann werden die Stützen am Trailer ausgefahren und der Trailer mit Hilfe des Jockey-Rads halbwegs gerade ausgerichtet.

Als nächstes wird der Trailer aufgeklappt und all die Sachen rausgeräumt, an die man später nicht mehr dran kommt: Solar-Pannel, Tische, Stühle, Teppich, Schaumstoff-Matten für ins Zelt, Besen, Rechen (um Steine zu entfernen), das Vorzelt, Taschen. Trailer wird wieder zugeklappt. Das Cover vom Trailer wird per Reißverschluss abgenommen, gefaltet und zur Seite gelegt. Dann wird der Bereich, wo der Zeltboden hinkommt, von Steinen und groben Ästen befreit und Matten ausgelegt. Danach kann das Zelt ausgeklappt, ausgerichtet und der Boden angenagelt werden. Jetzt müssen nur noch die Stangen im Zelt angebracht werden, und das Zelt steht.

Danach kommt der ganze "Kleinkram", der aus dem Auto noch so benötigt wird: Kühlschrank, Taschen mit Lebensmitteln und Klamotten. Derweil bringt Ric in der Regel die Lampen innen und aussen an und baut ggf. das Solar-Pannel auf. Oder wir haben Strom von einer "powered site" auf einem Campground. Noch die Küche ausklappen, Gasflasche anschließen und die Kisten mit Töpfen und Lebensmitteln rausholen und wir sind bereit. Abbauen dann in umgekehrter Reihenfolge.

Wenn wir länger als eine Nacht bleiben, bauen wir dann noch das Vordach auf.

Aber es hat auch alles seine Vorteile:

  1. Wir haben viel Platz. Als wir noch das Vordach aufgebaut haben, meinten die Nachbarn einmal, das sei ja das "Taj Mahal". Nicht ganz, aber wir genießen den Platz schon sehr. Wir haben sogar ein größeres (12 ft) Zelt zum Preis des kleineren (10 ft) gebuchten Zelts bekommen!
  2. Wenn das Camp einmal steht, können wir mit dem Auto fahren und müssen nicht, wie bei einem Motorhome, wieder alles zusammenpacken.
  3. Das meiste Equipment passt noch unter das Zelt in den Trailer.
  4. Der Trailer ist sehr solide, relativ leicht und hat uns bisher klaglos auf den rauhesten Straßen begleitet.

Ein paar Nachteile gibt es aber:

  1. Die längere Auf-/Abbauzeit
  2. Da das Zelt einen weichen Boden hat, benötigen wir einen Platz, der ziemlich eben und nicht steinig ist. Das ist auf manchen Buschcamps eine Herausforderung. Wir haben einen Rechen besorgt, um zumindest die gröbsten Steine wegfegen zu können.
  3. Der Boden hier ist oft so hart, dass man kaum die Zeltnägel rein bekommt. Vor allem die freien Übernachtungsplätze an der Straße sind kaum nutzbar.
  4. Regen. Hatten wir bisher nur ganz am Anfang, aber wir sind mal gespannt, wie es ist, wenn wir weiter nach Süden kommen, wo das Wetter wechselhafter ist.

Ein paar Bilder von unserem Trailer

Weiteres folgt...

Rics Kommentar: Andrea hat das alles gut beschrieben, es gibt nicht viel hinzuzufügen. Mein Eindruck: Natürlich gibt es modernere Konstruktionen, sind eher kleiner als unserer, haben doch mehr Platz, sind viel schneller aufgebaut, und deutlich komfortabler. Aber wir haben gewusst, dass dies eher ein "altes Modell" ist, und schließlich ist der Mietpreis auch sehr erschwinglich. Dafür haben wir mit Gary & Jane einen super-netten, freundlichen und hilfsbereiten Verleiher, das ist viel wert.

So groß ist der Unterschied zu unserem Verleiher Apollo bei unserer letzten Tour 2006. Damals mussten wir alle Veränderungen (es gab einige unbedingt nötige) so machen, dass wir alles wieder zurückbauen können, denn es war ja eigentlich nicht erlaubt! Das hat uns sehr eingeschränkt.

Jetzt habe ich Gary noch in Adelaide angerufen, und gefragt, ob ich an der Elektrik etwas ändern kann, denn speziell für das Solarpannel muss alles geändert werden, der MPPT-Regler steuert dann Batterie, Pannel, und auch alle Verbaucher. Beim Fahren und beim Campen mit Stromanschluss ("powered Site") ist der Regler weggepackt, und alles muss direkt an die Batterie abgeschlossen werden. Gary sagte mir, ich solle ändern, was ich wolle — schließlich sei er Elektriker und könne alles nach unserer Rückkehr wieder umbauen...

So konnte ich allerhand "verbessern" und auch reparieren, auch den Massekontakt für die Verbindung zur Autobatterie (der Alu-Ring war so oxidiert, dass mein Messgerät keine Verbindung mehr messen konnte), und die Anschlüsse der 4 Lampen, die zum Campen so unentbehrlich sind (Innenraum, Bett, Küche und vor dem Zelt). Jetzt können wir alle Lichter gleichzeitig betreiben, und alle Steckdosen am Trailer nutzen.

Das mit den Steckdosen war auch so eine Sache. Ach ja, Andrea hat nicht erwähnt, dass der Trailer noch zwei Innenlichter im Laderaum hat: eines nahe dem Fach (siehe Galerie unten rechts) und eines hinter der Küchenklappe. Beide sehr nützlich, wenn man packt oder staut, denn zugeklappt ist es im Laderaum natürlich immer finster. Und dann die beiden Steckdosen: außen neben den beiden Klappen, also eine vorn, eine hinten. So weit, so gut — ist gut durchdacht. Aber das sind "Merrit"-Dosen, ein Stecker für einen Zigarettenanzünder ("Cig-Lighter") passt da nicht 'rein! Und wir hatten 4 "fliegende" Lampen dabei, aber nur zwei Steckdosen. Dann haben wir noch zwei Lampen gekauft, und wir haben unseren unentbehrlichen Kühlschrank, natürlich mit Cig-Lighter Stecker, mit dem er beim Fahren auch im Laderaum des Autos angeschlossen wird. Beim Campen muss er aber ans Zelt, und da an die kräftige Service-Batterie, in die auch das Solarpannel speist. Aber kein passender Anschluss am Trailer, und nicht genug Dosen für die Lampen! Abhilfe schaffte eine Cig-Lighter Dose, die ich in Adelaide kaufte, und am Heck des Trailers anbaute (eine Schraube plus Klebeband, hält bis heute super), sowie einige Y-Verbinder, die ich aus Quetschverbindern bastelte (waren im gekauften Werkzeug-Set). Das ist alles so "tricky", dass ich es wohl mal in einer eigenen Seite beschreiben werde (12V oder 220V). Jedenfalls war all das nur möglich, weil Gary & Jane uns "freie Hand" gelassen haben, sie sagten (glaubhaft) "Der Trailer ist nicht wichtig! Nur Ihr seid wichtig!". Da fühlt man sich schon wohler 😉.

Natürlich ist einiges an diesem Trailer abgenutzt, fast (oder ganz) kaputt, aber Gary & Jane haben sicher getan, was ihnen möglich war, haben uns allerhand Reverve-Teile mitgegeben (von Reißverschluss-Schlitten bis zu Radlagern) — OK, einiges haben wir auch gebraucht (die Radlager zum Glück nicht). Wäre es mein Trailer, würde ich sicher einiges dauerhaft ändern, oder doch einen neueren kaufen, aber so sind wir mit dem Miettrailer auch zufrieden, vor allem bei diesem freundlichen Support!

Eines bleibt noch zu erwähnen: Der Trailer war auch auf den härtesten Pisten sehr zuverlässig. Das Bremssystem ist geradezu "primitv" (voll mechanisch), funktioniert aber. Die Radlager gingen nicht kaputt (was offenbar auf Korrugation oft passiert), die Reifen muss man praktisch nicht aufpumpen oder ablassen, alles war super-solide und hat bis jetzt alles mitgemacht — Respekt!


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