13.09.07 Sifnos - Ormos Vathi 36° 55,88' N 24° 41,39' E
Morgens in Livadi
Nachts war es zunächst windstill, aber gegen 4:00 kamen nördliche Winde auf. Am Morgen
blasen knapp 4 Bft auf die Pier - zum Glück liegen wir auf ihrer Leeseite.
Zum Frühstück gibt es schon einiges an "Unterhaltungsprogramm": Einige Boote auf der
Luvseite der Pier werden mit dem Heck gegen die Mauer gedrückt und liegen schon auf ihren Fendern.
Speziell die polnischen Crews regt das offenbar nicht weiter auf:
Nachdem sich ihr Boot auch durch Betätigen der Ankerwinsch nicht von der Mauer freiziehen läßt,
frühstücken sie in aller Ruhe, bevor sie schließlich auslaufen.
Wir besorgen noch ein paar Kleinigkeiten und laufen dann auch aus. Der Wind ist wie vorhergesagt,
und morgen soll es noch mehr werden. So segeln wir mit gerefften Segeln halbwinds nach SE, und
laufen in die Bucht Vathi auf Sifnos. Kurz nach Mittag sind wir schon da, denn bei etwa
20 Kn Wind machen wir gute Fahrt.
Ankerplatz am Ormos Vathi
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Am Ormos Vathi
Wir ankern frei mitten in der Bucht von Vathi. Hier ist wenig los: Nur eine kleine Pier liegt
im Norden der Bucht, aber wir liegen gleich vor dem Sandstrand, direkt bei einem
Luxus-Ressort, wo aber offenbar kaum Gäste sind.
Abends kochen wir wieder an Bord. Wir haben uns entschlossen, morgen hier in Vathi zu bleiben.
So können wir einen "faulen" Tag machen, etwas die Insel besichtigen, und noch ein bisschen
einkaufen. Zudem ist morgen Starkwind angesagt.
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Liegetag auf Sifnos
14.09.: Die Nacht war unruhig. Der Anker hat zwar gut gehalten, aber trotz lang ausgesteckter Kette
plus Kettenfederung (selbstgebastelt - gibt es nämlich nicht in der Ausrüstung) hat das Schiff
in der Nacht stark an der Kette gerissen, denn hier in Vati gibt es starke Fallböen von
den umliegenden Bergen. Zudem ist dieses Boot halt sehr laut: Bei Wind knarrt, vibriert und
rumpelt alles noch mehr. Also waren wir morgens überwiegend unausgeschlafen ;-)
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf, um die Insel zu erkunden. Das Dingi wurde
mit unserem 2,5 PS (Spielzeug-) Motor bestückt, und wir fuhren 2 mal an Land: 4 Leute hin, 2 zurück
(da das Dingi sich wegen unpassender Paddel alleine nicht rudern läßt), und wieder 4 hin.
Leider war der Bus zum Hauptort Apollonia gerade weg, so setzen wir uns noch in die nette
Taverne "Manolis" am Strand - mit der Yacht im Blick, und nahmen ein zweites Frühstück zu uns, plus Oliven,
Spezial-Schafskäse von
der Insel, mit Wasser verdünntem Ouzo, und griechischem Kaffee für alle. Alles zusammen kostete
12 Euro, was wir preiswert fanden. Dann ging es mit dem Bus in die Stadt, auch preiswert mit
1,20 Euro pro Person im klimatisierten Bus. Die Serpentinen, über die sich der Bus aus der Bucht
windet, sind steil, aber die Fahrt ist erträglich, und wir bekommen auch noch einen schönen
Blick auf die Bucht südlich von Vathi. Die Fahrt dauert 30 Minuten (zurück - bergab - nur
20 Minuten).
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Die Stadt war dann sehr malerisch; eine Treppenstrasse führte über kleine Hügel
von Artemonas zum Hauptort Apollonia, voller
malerischer Blicke auf die Häuser und Höfe im typischen Blau-Weiß-Stil, und jedes dritte Haus
schien eine Kapelle zu sein. Das Cafe, in dem wir auf den Bus zurück nach Vathi gewartet haben,
war dann aber deutlich touristischer: Jedes Getränk (Limo, Frappee, etc.) 3 Euro!
Zurück in Vathi gab es dann noch einen Zwischenfall bei der letzten Fahrt zurück zur Yacht:
Der Dingi-Motor streikte kurz nach der Abfahrt, und wir mussten bald erkennen, das wir das
Böötchen mit den ungeeigneten Rudern nicht einmal auf der Stelle halten konnten, denn der starke
Wind trieb uns unweigerlich zum Ausgang der Bucht. Zum Glück manövrierte gerade
ein Charterboot mit Schweizern an Bord in der Bucht. Sie waren so nett, uns zur Elvira zu schleppen.
Zurück auf der Yacht lief der Motor nach ein paar Versuchen dann wieder...
Abends hat sich der Wind etwas gelegt. Wir fahren wieder mit dem Dingi zur Pier. In den Mini-Märkten
in Vathi kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein, aber viel gibt es hier nicht.
Anschließend essen wir in der Taverne "To Tsikali" direkt am Strand: Sehr hübsch,
freundlicher Service, leckeres
Essen (Kichererbsen-Bällchen, Insel-Feta, Ocra-Gemüse...), und ein vernünftiger Preis -
empfehlenswert.
Auf der Rückfahrt zur Yacht kommen wir an dem Boot der Schweizer vorbei. Wir halten kurz an und
reichen eine Flasche Metaxa herüber, zum Dank für die "Rettung" unseres Dingis am Nachmittag.