11.09.07 Kithnos - A. Ioannou 37° 23,78' N 24° 27,52' E
Nach Kithnos
Heute morgen haben wir alle gut ausgeschlafen (angeblich haben wir ja Urlaub) und
danach gemütlich gefrühstückt. Die Nacht war eigentlich ruhig, aber das Schiff macht
trotz absolut ruhiger Lage viele Geräusche: Betten, Schotten, Bodenbretter - alles
knarrt und klappert. So weckt man praktisch die gesamte Crew auf, wenn man sich nur im
Bett herumdreht. Die Verarbeitung der Bavaria sieht zwar gut aus, ist aber doch ziemlich
minderwertig (wie schon einige "Eingeweihte" seit einiger Zeit berichten). Eklatant sind
auch die vielen Rostflecken auf praktisch allen "Niro"-Beschlägen auf Deck: von den
Steuerrädern über die Relingsstützen und die Blöcke, - praktisch jedes Teil ist rostig,
und das nach nur 3 Monaten Einsatz.
Auch an der Elektronik gibt es wieder Probleme: Die Ankerleuchte am Masttop brannte gestern
abend natürlich wieder nicht, auch nicht nach Schlägen auf den Mast (vielleicht müssen wir
noch die richtige Stelle finden), die Instrumententafel am Steuerstand fiel gestern abend
mit einem Kurzschluss aus - am Navstand war eine 20A-Sicherung durchgebrannt, für die wir
leider nur einen einzigen Ersatz dabeihatten, und der Autopilot fiel nach etwa 10 Minuten
heute morgen wieder komplett aus...
Gegen 11:00 sind wir also los von Kea; wir motoren nach Süd, der Wind ist wieder flau.
Zwischen Kea und Kithnos haben wir dann doch Segel gesetzt und uns dümpelnderweise
Kithnos genähert. Aber nach Kap Kefalos war schon wieder Schluss und so motoren wir jetzt
unserem voraussichtlichen Liegeplatz in Ormos A. Stefanou entgegen.
Ankern mit Landfeste in Kithnos
|
Ormos A. Ioannou
Wir haben uns dann doch für die Nachbarbucht A. Ioannou entschieden, denn es kam
noch etwas Wind aus SW auf, und diese Bucht schien besser geschützt als Stefanou. Der Anker fiel
problemlos und hielt beim ersten Versuch. Zu erwähnen sind auch die üppigen 70(!)m Kette in
unserem Kettenkasten. Ich weiß zwar nicht, wo unsere Basis dieses Geschirr aufgetrieben hat,
aber das bringt Pluspunkte bei der Bewertung :-)
Jedenfalls ankerten wir so mit dem Heck zum Strand, wie auch noch 2 weitere Charteryachten
(später sollten noch 2 dazukommen). Zum Schwojen reichte der Platz in der kleinen Bucht nicht,
also brachten wir unser Dingi zu Wasser und paddelten mit allen Anker- und Festmacherleinen,
die wir an Bord finden konnten, an Land. Zusammangeknotet reichten diese Strippen gerade bis zum
nächsten Baum am Strand, so dass wir eine sichere Landfeste legen konnten.
Ormos A. Ioannou auf Kithnos
|
Die Bucht selbst war recht malerisch: nur ein paar Häuser, die fast alle verlassen schienen;
nur einen "Einheimischen" haben wir gesehen, in einem kleinen Haus mit Fischerboot davor.
Aber es war nicht mehr lange bis zum Sonnenuntergang, und mit Baden, Klarieren & Reparieren
und Kochen war der Tag bald vorüber. So saßen wir noch nach Sonnenuntergang an Deck,
besprachen mögliche Ziele für morgen, tranken etwas von dem (mäßig guten) Rotwein aus
dem Supermarkt von Kalamaki, bewunderten den prächtigen Sternenhimmel, und schon war wieder
ein "anstrengender Tag im Paradies" zu Ende :-)